Rechtsextremismus

Martin Sellner hielt Lesung in AfD-Wahlkreisbüro ab

Der Rechtsextremist Sellner nutzte offenbar Räume der Partei in Bayern für Lesungen. Einige AfD-Politiker sollen daran teilgenommen haben.

Martin Sellner nutzte offenbar Räume der bayerischen AfD.
Martin Sellner nutzte offenbar Räume der bayerischen AfD.Sebastian Willnow/dpa

Der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner hat offenbar Räumlichkeiten der AfD in München für eine Lesung genutzt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, sollte Sellner im Juli in Augsburg aus einem seiner Bücher lesen. Die Stadt untersagte ihm jedoch das Betreten der Stadt.

Auf Anfrage der SZ teilte der Verfassungsschutz in Bayern nun mit, dass Sellner seine Lesung nicht wie geplant in Augsburg, sondern in „Räumlichkeiten der AfD im Münchner Osten“ abgehalten habe. Laut Informationen der Zeitung handelt es sich bei den Räumen um das Wahlkreisbüro des bayerischen AfD-Landtagsabgeordneten Rene Dierkes im Stadtteil Perlach.

Sellner reiste mit Lesungen durch Deutschland

Dem Verfassungsschutz zufolge nahmen auch andere bayerische AfD-Politiker, sowie Mitglieder der formal aufgelösten AfD-Jugendorganisation Junge Alternative an der Lesung teil. Es ist nicht das erste Zusammentreffen der bayerischen AfD mit Sellner. Bereits zwei Wochen vor dem sogenannten Potsdamer Treffen hatte Sellner laut dem Präsidenten des bayerischen Verfassungsschutzes Burkhard Körner sein „Remigrations“-Konzept vor eigenen Anhängern und AfD-Mitgliedern (laut Augsburger Allgemeine darunter die Mitglieder des Bayerischen Landtags Franz Schmid und Daniel Halemba) vorgestellt.

Mehrere Staaten verhängten bereits Einreiseverbote gegen Sellner. Darunter Deutschland, die Schweiz, die USA und das Vereinigte Königreich. Im Rahmen seiner Lesereise zum Buch „Remigration. Ein Vorschlag“ wollte Sellner mehrere Deutsche Städte besuchen. Die Stadt Marburg forderte ein Einreiseverbot gegen Sellner.