Bezirke

Markthalle Neun in Kreuzberg: Erste Kiez-Box für Lebensmittelspenden eröffnet

In der Markthalle Neun in Kreuzberg gibt es nun die erste Kiez-Box Berlins mit geretteten Lebensmitteln. So funktioniert es.

Die erste Kiez-Box für Lebensmittelspenden in Berlin wurde in der Markthalle Neun in Kreuzberg eröffnet.
Die erste Kiez-Box für Lebensmittelspenden in Berlin wurde in der Markthalle Neun in Kreuzberg eröffnet.Benjamin Pritzkuleit

In Berlin geht die erste Kiez-Box zur Umverteilung von noch genießbaren Lebensmitteln in den Betrieb. Die erste dieser Boxen befindet sich in der Markthalle Neun im Stadtteil Kreuzberg. Das Projekt ist Teil der Kampagne für mehr Lebensmittelwertschätzung, die von der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, mehr Lebensmittel zu retten. Bei der Aufstellung und Umsetzung wird die Senatsverwaltung von der Verbraucherzentrale Berlin unterstützt, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Jeder kann sich innerhalb der Öffnungszeiten von Montag bis Donnerstag, 10 bis 17 Uhr, Lebensmittel aus der Kiez-Box nehmen, so Eva Katharina Hage, Projektmanagerin bei der Verbraucherzentrale Berlin. Mitarbeiter der Kochschule Neun betreuen und beaufsichtigen die Kiez-Box. Die Lebensmittel kommen von der ehrenamtlichen Initiative Foodsharing, die diese von Supermärkten und Bäckereien abholt, sofern die Tafel die Lebensmittel nicht zuerst abgeholt hat.

„Ich freue mich sehr, dass mit der Kiez-Box eine weitere Maßnahme des Runden Tisches gegen Lebensmittelverschwendung in Berlin umgesetzt wird“, sagte Berlins Senatorin für Verbraucherschutz, Felor Badenberg (CDU). „Wir beschreiten einen äußerst pragmatischen Weg, bei dem wir gemeinsam mit dem Handel, den Tafeln und der Foodsharing-Bewegung zusammenarbeiten.“

So will Berlin gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen

Mit der Aufstellung von Verteiler-Kühlschränken für Lebensmittelspenden in Stadtteilzentren wurden laut dem Vorstand der Verbraucherzentrale Berlin, Markus Kamrad, schon sehr gute Erfahrungen gemacht. „Wenn einwandfreie Lebensmittel noch verzehrt werden, ist das zusätzlich auch ein Beitrag zum Klimaschutz“, da der Ernährungsbereich einen relevanten Anteil an den klimaschädlichen Emissionen hat, sagte Kamrad.

„Wir begrüßen, dass die Lehren aus unserem Modellprojekt nun in die Aufstellung der Kiez-Boxen einfließen“, ergänzte Kamrad. Interessierte Initiativen, Organisationen und Unternehmen könnten sich an die Verbraucherzentrale wenden, wenn sie eine Kiez-Box in ihren Räumlichkeiten aufstellen wollen. Weitere Boxen sollen noch in diesem Jahr folgen. Dafür werden gerade Standorte ausgewählt. „Die Ideen reichen von anderen Markthallen bis zu Spätis“, so Projektmanagerin Hage.

Seit Oktober 2024 hat der von Senatorin Badenberg initiierte Runde Tisch gegen Lebensmittelverschwendung mehrere Treffen mit rund 40 Akteuren aus Handel, Tafel-Bewegung und zivilgesellschaftlichen Organisationen veranstaltet, um effiziente Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in Berlin zu entwickeln. Erste Erfolge wurden während der Grünen Woche 2025 präsentiert, darunter die Kiez-Boxen, ein berlinweiter Aktionstag zur Lebensmittelwertschätzung sowie begleitende Bildungsangebote.