Ostberlin

Karl-Marx-Allee: Die einstige Prunkstraße der DDR steht für alle Probleme, die Berlin heute plagen

Das längste Baudenkmal Europas ist ein echter Hingucker. Aber auch dort regieren Verwahrlosung, Müll und Ignoranz. Ein Besuch bei einem Retter der bedrohten Schönheit.

Prachtstraße: Die Bauten der Allee sind schwer beeindruckend, aber die denkmalgeschützten Grünflächen sind voller breiter Trampelpfade.
Prachtstraße: Die Bauten der Allee sind schwer beeindruckend, aber die denkmalgeschützten Grünflächen sind voller breiter Trampelpfade.Markus Wächter/Berliner Zeitung

Das große und das kleine Bild passen an diesem Ort wirklich nicht zusammen. Das große Bild ist jene legendäre Straße im Osten der deutschen Hauptstadt, die früher Stalinallee hieß. Eine Magistrale, die kurz hinter dem Alexanderplatz in Berlin-Mitte als Karl-Marx-Allee beginnt und die nach mehr als zwei Kilometern als Frankfurter Allee im Bezirk Friedrichshain endet. Es ist eine fast schnurgerade, 90 Meter breite Schneise im sonst doch recht engen Großstadtgewusel der Berliner Häuserschluchten; es ist der einzige große Boulevard in einer europäischen Innenstadt, der nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen wurde.

Auf der Allee verläuft eine sechsspurige Straße. Sie wird in der Mitte von einem Grünstreifen getrennt, links und rechts der Fahrbahnen sind breite Grünanlagen samt überbreiter Fußwege. Dann kommt die eigentliche Besonderheit: Die prunkvollen „Zuckerbäcker-Paläste“, die ab 1951 gebaut wurden – die Stalinallee.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar