Malediven

Luxusurlaub während des Ukraine-Kriegs: Behörden ermitteln gegen Abgeordneten

Juri Aristow soll trotz des Krieges in seinem Land auf den Malediven Urlaub mit seiner Familie gemacht haben. Behörden durchsuchten nun seine Wohnung.

Türkises Wasser, blauer Himmel, weißer Sand: Auf den Malediven soll ein ukrainischer Abgeordneter Urlaub gemacht haben. Nun ermitteln die Behörden.
Türkises Wasser, blauer Himmel, weißer Sand: Auf den Malediven soll ein ukrainischer Abgeordneter Urlaub gemacht haben. Nun ermitteln die Behörden.Bernhard Krieger/dpa

Ferien auf den Malediven mitten im Krieg: Wegen dieses Verstoßes gegen geltende Regeln haben ukrainische Behörden die Wohnung des Abgeordneten Juri Aristow durchsucht. Der 48-Jährige habe „unter dem Vorwand einer Dienstreise“ Urlaub auf den Malediven gemacht, erklärten die Ermittler am Mittwoch. Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte die Fernreise des Abgeordneten scharf.

Sich während des Kriegs auf eine Urlaubsinsel zu begeben, sei ein „Verrat an den Prinzipien des Staates“, erklärte Selenskyj am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. „Sie sollen in der Ukraine und für das ukrainische Volk arbeiten“, sagte er an die Adresse von Abgeordneten und Beamten.

Urlaub auf den Malediven: Ukrainischer Abgeordneter reicht Rücktritt ein

Aristow hatte nach Bekanntwerden seines Auslandsurlaubs seinen Rücktritt eingereicht. Darüber muss das ukrainische Parlament noch abstimmen. Der Abgeordnete, der der Regierungspartei „Diener des Volks“ angehört, war Mitte Juli in einem Fünf-Sterne-Hotel auf den Malediven gesehen worden. Nach Erkenntnissen der Ermittler war er im Juni auf Dienstreise in Litauen gewesen und hatte sich dann krankgemeldet, um mit seiner Frau und seinen Kindern auf den Inselstaat Malediven im Indischen Ozean zu reisen.

Die Ukraine hatte dienstliche Auslandsreisen von Beamten und Abgeordneten seit Beginn des Kriegs stark eingeschränkt. Dem Abgeordneten droht im Fall einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren in einer Strafkolonie, in der Zwangsarbeit geleistet wird. Selenskyj hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass politische Verantwortliche mit gutem Beispiel vorangehen sollten.