Die Piloten der Lufthansa sowie die Frachtsparte Lufthansa-Cargo haben in einer Urabstimmung für einen Streik gestimmt. Wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mitteilte, sprach sich eine große Mehrheit für den Arbeitskampf aus. Im Zentrum des Tarifkonflikts steht ein Streit um die betriebliche Altersvorsorge.
Die VC hatte am 12. September die Urabstimmung gestartet, nachdem die Verhandlungen mit der Lufthansa nach insgesamt sieben Runden gescheitert waren. Nun steht das Ergebnis fest: 88 Prozent der Lufthansa, bzw. 96 der Lufthansa-Cargo stimmten für den Streik.
Lufthansa und Gewerkschaft streiten über Betriebsrenten
Ein konkreter Streikzeitpunkt wurde zunächst nicht genannt. Über das weitere Vorgehen soll die Tarifkommission der Gewerkschaft entscheiden. In der Vergangenheit hatte die Lufthansa bei umfassenden Pilotenstreiks nahezu das komplette Programm im betroffenen Zeitraum abgesagt.
In dem Tarifkonflikt geht es um die Betriebsrenten der rund 4800 Piloten. Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach einer Verdreifachung des Arbeitgeberanteils in die Verhandlungen gegangen und hatte dies dann im Laufe von sieben Gesprächsrunden reduziert.
Die zuletzt defizitäre Lufthansa-Kerngesellschaft durchläuft gerade ein hartes Sanierungsprogramm. Ihr Chef Jens Ritter hatte erklärt, schlichtweg keine Mittel zu haben, um die „ohnehin schon sehr gute“ betriebliche Altersvorsorge aufzustocken. Am Montag hatte zudem der Lufthansa-Vorstand gegenüber Investoren seine Strategie bekräftigt, die kleineren Lufthansa-Flugzeuge und damit auch Piloten-Jobs in andere Flugbetriebe mit deutlich geringeren Lohnkosten zu verlagern. Bereits 2030 soll demnach rund die Hälfte der Kurz- und Mittelstreckenjets von Flugbetrieben außerhalb des Lufthansa-Kerns geflogen werden. Dazu hat der Konzern eigens die Betriebe Discover und City Airlines gegründet. Am Montag wurde bekannt, dass die Lufthansa bis 2030 rund 4000 Stellen streichen will.


