Ukraine-Krieg

Russische Angriffe 200 Meter von Nato-Grenze entfernt: London warnt

Angriffe russischer Drohnen landeten zuletzt auf Donauhäfen, gefährlich nahe am Nato-Gebiet. Dahinter könnte eine gewachsene Risikobereitschaft stecken, heißt es aus London.

Zuletzt griff Russland mit Drohnen die Stadt Ismajil nahe Odessa an und beschädigte die Hafenstruktur schwer.
Zuletzt griff Russland mit Drohnen die Stadt Ismajil nahe Odessa an und beschädigte die Hafenstruktur schwer.Ukrinform/dpa

Russland griff zuletzt mit sogenannten Kamikaze-Drohnen aus iranischer Produktion Ziele an, die nur 200 Meter von der rumänischen Grenze – und damit dem Nato-Gebiet – entfernt lagen. Das teilte das Verteidigungsministerium in London am Freitag mit. Nach Einschätzung der britischen Geheimdienste gehe Russland ins Risiko, um Getreideexporte aus der Ukraine zu verhindern. „Dies deutet darauf hin, dass Russland seine Risikobereitschaft für Angriffe in der Nähe von Nato-Territorium erhöht hat.“ Ziel der Attacken sei, die internationale Schifffahrt dazu zu bringen, den Handel über ukrainische Donauhäfen einzustellen.

„Es besteht eine realistische Möglichkeit, dass Russland Kamikazedrohnen einsetzt, um dieses Gebiet anzugreifen, da es davon ausgeht, dass bei ihnen die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation geringer ist als bei Marschflugkörpern“, hieß es in der Mitteilung weiter. „Russland hält sie wahrscheinlich für einigermaßen präzise, und sie haben viel kleinere Sprengköpfe als Marschflugkörper.“

Zuletzt war etwa im Hafen von Ismajil an der Donau ein Getreidesilo zerstört worden. Russland hatte vor wenigen Wochen ein Abkommen zum Export ukrainischen Getreides aufgekündigt und bombardiert seitdem immer wieder Hafeninfrastruktur und Speicher für Agrarprodukte.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.