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Lichtenberg: Eltern sollen Party-Gäste der Tochter geschlagen haben – Anklage

Ein Geburtstag in Berlin-Lichtenberg eskaliert: Ein Vater und seine Frau sollen die Gäste ihrer Tochter brutal angegriffen haben. Nun wurde Anklage erhoben.

Party in Berlin
Party in BerlinJens Kalaene/dpa

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen 51-jährigen Mann erhoben, der gemeinsam mit seiner Ehefrau die Gäste der Geburtstagsfeier seiner Tochter brutal angegriffen haben soll. Ihnen wird besonders schwerer Raub in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung vorgeworfen.

Der Vorfall ereignete sich am 3. Juni 2020 im Berliner Stadtteil Falkenberg im Bezirk Lichtenberg. Die damals zwölfjährige Tochter des Angeklagten feierte ihren Geburtstag mit mehreren Freunden und Freundinnen im elterlichen Haus, als der Vater gegen 16.45 Uhr nach Hause zurückkehrte. Laut Anklage begann er sofort, einen 15-jährigen Gast mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. Im Wohnzimmer setzte er die Angriffe fort und fügte auch einem 16-Jährigen durch Faustschläge und Tritte schwere Verletzungen zu.

Partygäste der Tochter angegriffen: Vater soll Messer gezogen haben

Seine mittlerweile 38-jährige Ehefrau, die wegen ihrer Beteiligung bereits rechtskräftig zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt wurde, soll die Gewalt noch verstärkt haben. Sie warf Gläser, Porzellanteller und Plastikflaschen auf die Geburtstagsgäste, schlug mit einem Besenstiel auf sie ein und verhinderte gewaltsam, dass eine Zeugin die Polizei alarmierte.

Der Vater soll unter Einsatz eines Messers von den beiden männlichen Jugendlichen die Herausgabe ihrer Mobiltelefone erzwungen haben. Anschließend zwang er sie, Videos aufzunehmen, in denen sie angaben, sich die Verletzungen selbst zugefügt zu haben.

Party eskaliert in Lichtenberg: Vater in London festgenommen

Als Begründung für sein Verhalten gab der Angeklagte an, er habe in der Annahme gehandelt, seine Tochter vor einer sexuellen Straftat schützen zu müssen. Die Staatsanwaltschaft bezweifelt diese Darstellung, da die Taten auf exzessive Gewalt und Einschüchterung hindeuten.

Nach dem Vorfall verließ der Mann Deutschland und wurde im November 2024 in London festgenommen. Seit seiner Überstellung nach Berlin befindet er sich in Untersuchungshaft. Der Prozess, der demnächst vor dem Landgericht Berlin beginnt, könnte klären, wie die Taten rechtlich und moralisch einzuordnen sind.