Beamte der Bundespolizei haben am Mittwochmorgen einen Führer einer libyschen Miliz am Berliner Flughafen festgenommen. Wie der Spiegel berichtete, wollte der libysche Staatsangehörige Khaled al-Hishri, genannt al Buti von Deutschland aus nach Tunis in Tunesien ausreisen. Al-Hishri ist ein führendes Mitglied der Rada-Miliz.
In der Hauptstadt Libyens kontrolliert die Miliz den Flughafen Mitiga und das umliegende Gebiet. Dort befinden sich berüchtigte Hafteinrichtungen, Gefangene werden misshandelt und gefoltert. In verschiedenen Uno-Berichten sind schwerste Menschenrechtsverletzungen in dem Gefängnis dokumentiert. Al-Hishri soll dort lange das Frauengefängnis geleitet haben.
Internationaler Haftbefehl suchte den Mann
Die Generalstaatsanwaltschaft Brandenburg bestätigte gegenüber dem Spiegel die Festnahme. Diese sei „auf Ersuchen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH)“ erfolgt. Der Tatvorwurf laute auf „Verbrechen gegenüber Gefangenen“. Nach Informationen des Spiegel wird dem Mann von der Anklagebehörde beim Internationalen Strafgerichtshof Mord, Folter und Vergewaltigung zur Last gelegt.
Sollte Al-Hishri an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag überstellt werden, könnte er seit dem Beginn der Ermittlungen des Gerichtshofs zu Libyen der erste libysche Gewaltakteur sein, der dort vor Gericht kommt.

