Klimawandel

Gegen Reiche: Letzte Generation beschmiert Privatjet auf Sylt mit Farbe

Die Aktivisten der Letzten Generation kündigten an, nun Reiche ins Visier nehmen zu wollen. Am Dienstag folgte die erste Aktion. 

Besitzer von Privatjets trügen unverhältnismäßig zum Klimawandel bei, kritisierten Aktivisten der Letzten Generation
Besitzer von Privatjets trügen unverhältnismäßig zum Klimawandel bei, kritisierten Aktivisten der Letzten GenerationJonas Gehring

Aktivisten der Letzten Generation haben am Dienstag einen Privatjet auf Sylt mit oranger Farbe beschmiert. Vom Flughafen der Nordseeinsel aus wandten sie sich mit einer Ansprache an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Die Besitzer von Privatjets, Limousinen und Yachten würden diese nicht freiwillig stehen lassen, heißt es im Statement der Gruppe. Millionäre und Milliardäre trügen unverhältnismäßig zum Niedergang unserer Lebensgrundlagen bei. Um die von ihnen verursachten Emissionen zu senken, brauche es Regelungen und Gesetze. 

Der Kanzler hatte die Forderungen der Letzten Generation am Sonntag in einem Gespräch mit der Zeit als zu unkonkret und zu wenig inhaltlich kritisiert: „Nicht ankleben, sondern anpacken“, sagte Scholz.

Aktion ist eine direkte Reaktion auf Aussagen des Kanzlers

Mit der Farbaktion auf dem Flughafen Sylt reagierten die Aktivisten direkt auf Scholz Aussagen im Interview und forderten den Kanzler ihrerseits auf, „anzupacken“ und „konkret“ zu werden. „Das Anpacken von Herrn Scholz besteht zum einen aus immer weiteren Verzögerungen in Sachen Klimaschutz und zum anderen aus einem Plan, der vom Bundesverfassungsgericht als unzureichend bezeichnet wurde“, sagte ein Aktivist der Gruppe. 

Die Letzte Generation hatte am Sonntag angekündigt, ihren Protest gezielt auf Reiche fokussieren zu wollen. Sylt gilt als eine Insel, auf der reiche Deutsche besonders gerne Urlaub machen oder Ferienhäuser besitzen.