Klimaaktivismus

Klebe-Protest: Letzte Generation blockiert Berliner Berufsverkehr

Am Montagmorgen störten Aktivistinnen und Aktivisten erneut den Verkehr in Berlin. Diesmal sollen die Proteste in ganz Deutschland stattfinden. 

Aktivist sitzt auf einer Straße in Berlin
Aktivist sitzt auf einer Straße in BerlinJonas Gehring/imago

Nach einer kurzen Pause haben Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten der Letzten Generation am Montag erneut eine wichtige Verkehrsader in Berlin blockiert. Von den aktuellen Blockaden waren am Morgen zunächst verschiedene Durchgangsstraßen am Frankfurter Tor betroffen, wie die Berliner Polizei auf Twitter mitteilte. Nach Angaben der Aktivisten startete die Gruppe auch in anderen Städten Aktionen. Sie hatte zuvor für Montag bundesweite Proteste angekündigt.

15 Blockierer beteiligten sich laut Polizei an der Aktion in Berlin, ein Teil davon klebte sich an der Straße fest, wie ein Polizeisprecher sagte. Am Montagvormittag konnten die Einsatzkräfte alle Blockaden lösen, wie die Polizei auf Twitter mitteilte.

Nach Informationen der Berliner Verkehrsinformationszentrale war aufgrund der Blockade zwischenzeitlich die BVG-Tramlinie M10 zwischen Bersanienplatz und S+U Warschauer Straße eingestellt. 

Gewerkschaft der Polizei bezeichtet Letzte Generation als „sektenähnlich“

Zu den aktuellen Protesten äußerte sich am Montagmorgen auch der Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei. „Berlins Bevölkerung wird heute nach kleiner Verschnaufpause wieder von Guerilla-Aktionen im Namen des Klimas heimgesucht. Mittlerweile ist immer deutlicher zu spüren, dass wir es mit einer kriminellen Vereinigung zu tun haben, die in der Argumentation für ihre Straftaten und der Organsation dieser zunehmend sektenähnlich agiert“, so Benjamin Jendro in einer Erklärung.

Letzte Generation plant am Montag gezielte Aktionen gegen „Reiche“

Die Klimaschutzinitiative hat für diese Woche zudem gezielte Aktionen gegen „die Reichen“ angekündigt. Man wolle „an die Symbole des modernen Reichtums gehen“ und die „Aufmerksamkeit auf die rücksichtslose Verschwendung der Reichen lenken“, heißt es in einem „Sommerplan 2023“ der Gruppe.

Die Klimaschützer hatten seit Januar 2022 immer wieder Straßen in Berlin und anderen Städten blockiert und sich dabei teilweise festgeklebt. Sie fordern ein entschiedeneres Vorgehen der Politik für Klimaschutz als bisher. Im Mai durchsuchten die bayerische Polizei und Staatsanwaltschaft 15 Wohnungen und Geschäftsräume der Gruppe in sieben Bundesländern. Der Vorwurf lautete auf Bildung oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung.

Auch für die kommenden Montage hat die Gruppe Sitzblockaden angekündigt. Vom 15. Juli bis 6. August will die Gruppe dann eine Art Sommerpause machen.