Nach einer kurzen Pause haben Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten der Letzten Generation am Montag erneut eine wichtige Verkehrsader in Berlin blockiert. Von den aktuellen Blockaden waren am Morgen zunächst verschiedene Durchgangsstraßen am Frankfurter Tor betroffen, wie die Berliner Polizei auf Twitter mitteilte. Nach Angaben der Aktivisten startete die Gruppe auch in anderen Städten Aktionen. Sie hatte zuvor für Montag bundesweite Proteste angekündigt.
15 Blockierer beteiligten sich laut Polizei an der Aktion in Berlin, ein Teil davon klebte sich an der Straße fest, wie ein Polizeisprecher sagte. Am Montagvormittag konnten die Einsatzkräfte alle Blockaden lösen, wie die Polizei auf Twitter mitteilte.
Nach Informationen der Berliner Verkehrsinformationszentrale war aufgrund der Blockade zwischenzeitlich die BVG-Tramlinie M10 zwischen Bersanienplatz und S+U Warschauer Straße eingestellt.
Wir unterbrechen heute u.a. in Berlin den Alltag, damit die Klimakatastrophe nicht mehr hinter Fußballergebnissen und Promi-News verschwindet.
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) June 5, 2023
Wir machen die Krise sichtbar und fordern von der Bundesregierung: Handeln Sie jetzt, um das Schlimmste zu verhindern!
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Gewerkschaft der Polizei bezeichtet Letzte Generation als „sektenähnlich“
Zu den aktuellen Protesten äußerte sich am Montagmorgen auch der Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei. „Berlins Bevölkerung wird heute nach kleiner Verschnaufpause wieder von Guerilla-Aktionen im Namen des Klimas heimgesucht. Mittlerweile ist immer deutlicher zu spüren, dass wir es mit einer kriminellen Vereinigung zu tun haben, die in der Argumentation für ihre Straftaten und der Organsation dieser zunehmend sektenähnlich agiert“, so Benjamin Jendro in einer Erklärung.
Letzte Generation plant am Montag gezielte Aktionen gegen „Reiche“
Die Klimaschutzinitiative hat für diese Woche zudem gezielte Aktionen gegen „die Reichen“ angekündigt. Man wolle „an die Symbole des modernen Reichtums gehen“ und die „Aufmerksamkeit auf die rücksichtslose Verschwendung der Reichen lenken“, heißt es in einem „Sommerplan 2023“ der Gruppe.
Die Klimaschützer hatten seit Januar 2022 immer wieder Straßen in Berlin und anderen Städten blockiert und sich dabei teilweise festgeklebt. Sie fordern ein entschiedeneres Vorgehen der Politik für Klimaschutz als bisher. Im Mai durchsuchten die bayerische Polizei und Staatsanwaltschaft 15 Wohnungen und Geschäftsräume der Gruppe in sieben Bundesländern. Der Vorwurf lautete auf Bildung oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung.
Protest gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen:
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) June 4, 2023
Immer mehr Menschen sind letzte Woche bei Protestmärschen mitgelaufen.
🦺 Die kommenden Montage finden im ganzen Land Sitzblockaden statt.
Wir alarmieren, da die Bundesregierung uns nicht vor der Klimakatastrophe schützt. pic.twitter.com/It3MdC6H9S

