Gipfel in Elmau

Kreise: Selenskyj fordert von G7 massive Hilfe für Kriegsende noch 2022

Der ukrainische Präsident wurde per Video zum G7-Gipfel in Elmau dazugeschaltet. Er forderte erneut mehr Unterstützung für sein Land.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist per Videokonferenz zur Arbeitssitzung der Gipfelteilnehmer dazugeschaltet.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist per Videokonferenz zur Arbeitssitzung der Gipfelteilnehmer dazugeschaltet.dpa/Michael Kappeler

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft auf ein Ende des Kriegs mit Russland noch in diesem Jahr. Beim G7-Gipfel verwies er Teilnehmerkreisen zufolge auf die Härte des Winters, die Gefechte erschwere. Zum Jahresende hin würden etwa Positionen gefrieren. Selenskyj war am Montag zu einer Arbeitssitzung der Staats- und Regierungschefs der G7-Länder auf Schloss Elmau in Bayern zugeschaltet worden. Der Präsident bedankte sich dabei auch für die Entscheidung, der Ukraine den Kandidatenstatus für den EU-Beitritt zu erteilen, wie es aus Teilnehmerkreisen hieß.

Laut einer Mitteilung von Selenskyjs Büro im Nachrichtendienst Telegram bedankte sich der Präsident bei der Videoschalte auch für die finanzielle und militärische Unterstützung der G7. „Die Ukraine hat die Unterstützung der Staaten der ‚großen Sieben‘ gespürt“, sagte er demnach. Für Kiew sei eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland wichtig.

Selenskyj stellte demnach noch weitere konkrete Forderungen. Zu ihnen zählen reale Sicherheitsgarantien für sein Land, die Lieferung von modernen Raketenabwehrsystemen und anderen Waffen und Hilfe beim Wiederaufbau der Ukraine.

Selenskyj drängt G7-Staaten zu Preisdeckelung russischer Ölexporte

Selenskyj rief die G7-Gruppe zudem dazu auf, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen und die Preise für russisches Öl zu deckeln. „Für uns ist eine einheitliche Position der G7-Länder zu den Sanktionen wichtig“, schrieb er am Montag im Onlinedienst Telegram. Die Strafmaßnahmen müssten weiter verschärft werden, „indem die Preise für Öl begrenzt werden, die der Aggressor exportiert“.

Vor rund einer Woche war bekannt geworden, dass die USA mit befreundeten Staaten über eine Preisobergrenze für Erdöl verhandeln, um Russlands Einnahmen aus dem Ölexport zu beschränken. US-Finanzministerin Janet Yellen sagte dazu, es gehe darum, die Sanktionen gegen Russland zu verstärken sowie den Preis für Öl zu drücken. So könne auch mehr Öl auf den internationalen Markt gelangen.

„Abschließende Beratungen“ zur Preisdeckelung

Auf dem G7-Gipfel gab es am Montag Fortschritte für das Vorhaben. Die G7-Gruppe befinde sich bei diesem Thema in den „abschließenden Beratungen“, hieß es. Allerdings gilt die Umsetzung dieser Maßnahme als äußerst schwierig.

Die USA und Kanada hatten wegen des Angriffskriegs bereits sämtliche russische Ölimporte gestoppt. Sie sind allerdings auch deutlich weniger abhängig von den russischen Lieferungen als manche Länder in Europa.

Der G7-Gipfel der sieben wichtigen demokratischen Industriestaaten hatte am Sonntagmittag begonnen und dauert noch bis Dienstag. Zur G7 gehören neben Deutschland und den USA auch Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan. Zudem nehmen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel am Gipfel teil.