Gesundheit

Transmenschen erreichen: Krebsorganisation empfiehlt, Vagina als „Bonus-Loch“ zu bezeichnen

In Großbritannien sorgt eine Krebsorganisation mit einem kontroversen Vorschlag für Aufsehen: Das weibliche Geschlechtsteil soll nun „Bonus-Loch“ heißen.

Eine Krebsorganisation in England entfachte mit der Bezeichnung des weiblichen Geschlechtsteils als „Bonus-Loch“ eine heftige Diskussion. 
Eine Krebsorganisation in England entfachte mit der Bezeichnung des weiblichen Geschlechtsteils als „Bonus-Loch“ eine heftige Diskussion. Zoonar/imago

Weil eine britische Krebsorganisation auf ihrer Webseite die Vagina alternativ mit dem Begriff „Bonus-Loch“ oder „vorderes Loch“ betitelt hat, ist in den sozialen Medien eine heftige Debatte über die Begriffe entflammt. Die Änderung der Bezeichnung sollte laut der Organisation erfolgen, um auch nicht-binäre Menschen oder Trans-Männer bei der Krebsvorsorge besser erreichen zu können. Darüber berichtet die britische Zeitung Daily Mail.

Die Organisation mit dem Namen Jo's Cervical Cancer Trust veröffentlichte den Begriff „Bonus-Loch“ in einem Glossar auf ihrer Webseite als ein „alternatives Wort zum Begriff Vagina“.

„Bonus-Loch - ein alternatives Wort für die Vagina.“
„Bonus-Loch - ein alternatives Wort für die Vagina.“Screenshot/jotrust.org.uk

Organisation veröffentlicht nach Welle der Empörung ein Statement

Die Bezeichnungen lösten in den sozialen Medien eine Welle der Empörung aus. Viele Twitter-Nutzer zeigten sich entsetzt über die Aussage, das weibliche Geschlechtsteil als „Bonus-Loch“ zu bezeichnen. Auch konservative Frauenrechtlerinnen schalteten sich dem Bericht zufolge ein und bezeichneten den Begriff „Bonus-Loch“ als „abscheuliche Sprache“.

Auf ihrer Webseite veröffentlichte Jo's Cervical Cancer Trust ein Statement, um die Situation zu entschärfen. Ein Sprecher machte deutlich, dass Frauen die Hauptzielgruppe bei Jo's seien. „Allerdings haben auch einige Transmänner und nicht-binäre Menschen einen Gebärmutterhals, und um die Anzahl der Gebärmutterhalskrebsfälle so weit wie möglich zu reduzieren, ist es wichtig, Informationen auch für diese Gruppe und die sie unterstützenden Gesundheitsfachkräfte bereitzustellen“, heißt es weiter im Statement.

Das Glossar sei in enger Zusammenarbeit mit der LGBT-Community entstanden und sei kein allgemeiner Begriff, der auf alle Frauen zutreffe. Der Begriff „Bonus-Loch“ beziehe sich somit lediglich auf eine Liste mit medizinischen Ausdrücken, die für Angehörige der Gesundheitsberufe geschrieben wurde, um Transmänner und nicht-binäre Patientinnen nicht auszuschließen, heißt es in dem Statement der Organisation.