In der Demokratischen Republik Kongo ist eine bisher unbekannte Krankheit ausgebrochen, die in den vergangenen Tagen international für Aufsehen gesorgt hat. Das Virus hat bereits Hunderte Menschen infiziert, mindestens 79 Menschen starben. Nun will auch die Europäische Kommission auf den Ausbruch der Krankheit, die einer schweren Grippe ähnelt, reagieren. Die Kommission werde eine Sitzung des Gesundheitssicherheitsausschusses (HSC) einberufen, um die erforderlichen Maßnahmen der EU zu koordinieren, berichtet am Dienstag das Nachrichtenportal Euronews.
Besonders gefährdet sind von der als „Krankheit X“ bezeichneten Erkrankung Kleinkinder unter fünf Jahren. Symptome der Krankheit sind Kopfschmerzen, Husten, Fieber, Atembeschwerden und Blutarmut – die Zahl der Todesopfer steigt rapide. Nach Angaben des kongolesischen Gesundheitsministers Roger Kamba sind die Behörden in höchster Alarmbereitschaft.
Die Region im Südosten des Landes, in der die Krankheitsfälle derzeit auftreten, ist sehr abgelegen. So fehle es etwa an Laboren, weshalb auch noch so wenig über den Erreger bekannt sei. Neben der Zentralregierung hat auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen Teams geschickt, um die Lage zu untersuchen. Mit ersten Laborergebnissen von Proben der Patienten wird in den nächsten Tagen gerechnet, berichtet Euronews.
WHO: Krankheit könnte auch bekannte Ursachen haben
Nach einer Einschätzung der WHO könnte die Krankheit auch auf bekannte Ursachen zurückzuführen sein. Anhand der Symptome würden „akute Lungenentzündung, Influenza, Covid-19, Masern und Malaria als mögliche Ursachen in Betracht gezogen“, teilte die WHO am Sonntag mit. Um klassische Corona-Infektionen handelt es sich jedoch nach Einschätzung der lokalen Behörden nicht.
Bislang seien keine Fälle des unbekannten Virus in Europa gemeldet worden, so die EU-Kommissionssprecherin. „Wir versuchen, weitere Informationen zu sammeln, und ich kann Ihnen versichern, dass unsere Leute, unsere Experten vor Ort sind“, fügte die Sprecherin der Kommission hinzu.
Der Gesundheitssicherheitsausschuss (HSC) der EU setzt sich aus Vertretern der Gesundheitsbehörden der EU-Mitgliedstaaten zusammen, wobei Kandidatenländer und potenzielle Kandidatenländer als Beobachter teilnehmen. Der Ausschuss ist für die Koordinierung der schnellen Reaktion der EU auf schwerwiegende grenzüberschreitende Gesundheitsbedrohungen zuständig.


