Politik

Konto gehackt? Anne Will wettert gegen Lars Klingbeil: „Hat er nach jeder verlorenen Wahl gesagt“

Anne Will nimmt SPD-Chef Lars Klingbeil öffentlich ins Visier und sorgt mit einem Kommentar für Aufsehen in den sozialen Medien.

Nicht ohne Kritik: SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil ist nun Vizekanzler.
Nicht ohne Kritik: SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil ist nun Vizekanzler.Jürgen Heinrich/Imago

Bei der Bundestagswahl verzeichnete die SPD mit dem schlechtesten Ergebnis bei einer nationalen Wahl seit 138 Jahren ein historisches Tief. Dennoch gelang es der Partei, gemeinsam mit der CDU eine Koalition zu bilden. Lars Klingbeil, Vorsitzender der SPD, übernahm daraufhin die Ämter des Vizekanzlers und Finanzministers.

In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zeigte sich Klingbeil selbstkritisch und räumte deutliche Versäumnisse ein. „Wir haben als SPD unsere politische Rolle als Vertreter der Arbeitnehmer verloren“, sagte er. „Uns ist der Charakter als Partei der Arbeit abhandengekommen – als Partei, die für Menschen da ist, die Leistung zeigen – im Job, in der Familie oder auch im Ehrenamt.“

Eingeständnis oder nur Floskel? Anne Will kritisiert Klingbeil

Der SPD-Chef betonte, dass auf nahezu jeder Wahlkampfveranstaltung die Kritik laut wurde, die Sozialdemokraten kümmerten sich nur noch um das Bürgergeld. „Diesem Eindruck müssen wir entschieden entgegentreten“, erklärte Klingbeil. In der schwarz-roten Koalition werde sich die SPD mit aller Kraft dafür einsetzen, dass Arbeitsplätze gesichert und die Wirtschaft wieder in Schwung gebracht werden. „Wir werden alles tun, damit die Menschen ihre Existenz sichern können und unser Land wirtschaftlich stark bleibt.“

Klingbeils klare Worte stießen allerdings nicht nur auf Zustimmung. Vor allem in den sozialen Medien wurde seine Kritik an der eigenen Partei vielfach hinterfragt. Viele Nutzer äußerten Zweifel daran, ob der SPD-Chef seine Ankündigungen wirklich ernst meint oder ob es sich dabei lediglich um bekannte Floskeln handle.

Überraschend kam die Kritik von Anne Will. Die Moderatorin der gleichnamigen ARD-Talkshow, die sie von 2007 bis Ende 2023 leitete, meldete sich auf der Plattform X (früher Twitter) zu Wort: „Das ist nicht neu, das hat er nach jeder verlorenen Wahl gesagt.“ Diese deutliche Einschätzung sorgte für Aufsehen und löste eine lebhafte Debatte aus. Einige Nutzer reagierten mit Spott und zweifelten scherzhaft an der Echtheit des Kommentars der erfahrenen Journalistin: „Ist ihr Konto gehackt worden?“, schrieb ein Nutzer ironisch.