Bei der Bundestagswahl verzeichnete die SPD mit dem schlechtesten Ergebnis bei einer nationalen Wahl seit 138 Jahren ein historisches Tief. Dennoch gelang es der Partei, gemeinsam mit der CDU eine Koalition zu bilden. Lars Klingbeil, Vorsitzender der SPD, übernahm daraufhin die Ämter des Vizekanzlers und Finanzministers.
In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zeigte sich Klingbeil selbstkritisch und räumte deutliche Versäumnisse ein. „Wir haben als SPD unsere politische Rolle als Vertreter der Arbeitnehmer verloren“, sagte er. „Uns ist der Charakter als Partei der Arbeit abhandengekommen – als Partei, die für Menschen da ist, die Leistung zeigen – im Job, in der Familie oder auch im Ehrenamt.“
Eingeständnis oder nur Floskel? Anne Will kritisiert Klingbeil
Der SPD-Chef betonte, dass auf nahezu jeder Wahlkampfveranstaltung die Kritik laut wurde, die Sozialdemokraten kümmerten sich nur noch um das Bürgergeld. „Diesem Eindruck müssen wir entschieden entgegentreten“, erklärte Klingbeil. In der schwarz-roten Koalition werde sich die SPD mit aller Kraft dafür einsetzen, dass Arbeitsplätze gesichert und die Wirtschaft wieder in Schwung gebracht werden. „Wir werden alles tun, damit die Menschen ihre Existenz sichern können und unser Land wirtschaftlich stark bleibt.“
Klingbeils klare Worte stießen allerdings nicht nur auf Zustimmung. Vor allem in den sozialen Medien wurde seine Kritik an der eigenen Partei vielfach hinterfragt. Viele Nutzer äußerten Zweifel daran, ob der SPD-Chef seine Ankündigungen wirklich ernst meint oder ob es sich dabei lediglich um bekannte Floskeln handle.


