EU-Recht zu Wasserqualität

Kommunale Versorger warnen: Trinkwasser könnte teurer werden

Verbraucher können mit steigenden Trinkwasserpreisen rechnen, so die kommunalen Versorger. Die neue EU-Trinkwasserrichtlinie stiftet Sorge.

Wasser fließt aus einem Wasserhahn in ein Glas. 
Wasser fließt aus einem Wasserhahn in ein Glas. Thomas Trutschel/imago

Die kommunalen Wasserversorger haben vor steigenden Trinkwasserpreisen für Verbraucherinnen und Verbraucher gewarnt. Grund dafür sei die EU-Trinkwasserrichtlinie zur Wasserqualität, die von der Bundesregierung per Verordnung umgesetzt werden soll. „Wir sehen mit der Trinkwassereinzugsgebieteverordnung erhebliche Mehraufwendungen in einem hohen dreistelligen Millionenbereich auf uns und die Verbraucher zukommen“, sagte Karsten Specht, Vizepräsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), der Neuen Osnabrücker Zeitung vom Mittwoch.

Kommunale Versorger: Reformpläne „zu teuer, zu vage, zu bürokratisch“

Specht fürchtet demnach, dass mit den neuen Regeln „behördliche Aufgaben auf die Wasserversorger verschoben“ würden. Die Pläne in ihrer jetzigen Form seien „zu teuer, zu vage und zu bürokratisch“. Die EU-Richtlinie hat die Qualität des Trinkwassers und deren Überwachung im Blick und sieht die verpflichtende Einführung eines risikobasierten Ansatzes von der Quelle bis zum Wasserhahn vor. Das bedeutet zusätzliche Kontroll- und Berichtspflichten für die Versorger.

Mit der Umsetzung des EU-Rechts ist die Regierung bereits in Verzug, weshalb ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland läuft. Specht forderte in der NOZ trotz des Zeitdrucks „deutliche Nachbesserungen“. Die kommunalen Wasserversorger lehnten demnach den vorliegenden Verordnungsentwurf „weitestgehend ab“. Die VKU-Mitglieder versorgen etwa 90 Prozent der Einwohner Deutschlands mit Trinkwasser.