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Poller, Einbahnstraßen, Verbote: Deutlich weniger Unfälle im Reuterkiez in Neukölln

Seit Dezember 2023 gibt es im Reuterkiez in Neukölln verkehrsberuhigende Maßnahmen. Eine Analyse der Berliner Polizei zeigt nun, es gibt spürbar weniger Unfälle.

Seitdem im Dezember 2023 verkehrsberuhigende Maßnahmen im Neuköllner Reuterkiez eingeführt wurden, sind die Verkehrsunfälle deutlich zurückgegangen.
Seitdem im Dezember 2023 verkehrsberuhigende Maßnahmen im Neuköllner Reuterkiez eingeführt wurden, sind die Verkehrsunfälle deutlich zurückgegangen.Jürgen Held/imago

Im Reuterkiez in Neukölln sind seit Dezember 2023 insgesamt neun Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung eingeführt worden: Nun ziehen die Grünen im Bezirk Bilanz. „Eine erste Auswertung der Unfalldaten der Berliner Polizei zeigt: Die Maßnahmen wirken“, heißt es in einem Beitrag auf Facebook. Seit 2023 gibt es im Reuterkiez neue Einbahnstraßen, Quer- und Diagonalsperren und die Hobrechtbrücke wurde mit sicheren Radwegen umgebaut. Das Hauptziel dieser Maßnahmen sei es, den Durchgangsverkehr zu reduzieren und die Sicherheit im Kiez zu erhöhen.

Während es im Jahr 2023 noch 351 Unfälle gegeben hat, wurden 2024 nur noch 211 gemeldet. Demnach sind die Verkehrsunfälle um 40 Prozent gesunken. Die geschätzten Sachschäden sanken um 52 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weiterhin habe es keine Schwerverletzte gegeben und die Zahl der Leichtverletzten ist um 56 Prozent gesunken, von 36 Leichtverletzten im Jahr 2023 auf 16 im Jahr 2024. Auch auf den umliegenden Hauptstraßen in Neukölln sei kein Anstieg der Unfallzahlen zu beobachten.

Anwohner der Tucholskystraße kritisieren Auswirkungen von Poller in Mitte

„Diese ersten Ergebnisse zeigen, dass die Umgestaltung wirkt – hin zu mehr Sicherheit im Kiez“, heißt es auf Facebook. Anwohner aus dem Reuterkiez wehrten sich jedoch gegen die Verkehrsberuhigung in ihrer Nachbarschaft. Laut dem Bezirksamt Neukölln „haben uns im Bezirksamt deutlich mehr positive als negative Rückmeldungen erreicht.“

Auch im Bezirk Mitte sorgen Poller für Aufregung: So kritisieren Anwohner der Tucholskystraße unter anderem, dass diese Form der Verkehrsberuhigung dem Gewerbe im Auguststraßen-Kiez schade und Autofahrer zu Umwegfahrten zwinge. Außerdem sei das Sankt-Hedwig-Krankenhaus nun schlechter erreichbar, was Menschenleben gefährden könne. Poller würden Feuerwehr und Polizei die Arbeit erschweren. Anwohner zogen vor das Verwaltungsgericht Berlin – bislang ohne Erfolg. Die Bürger haben nun die Möglichkeit, Beschwerde zum Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg einzulegen.

Quelle: Grüne Neukölln auf Facebook

In einer früheren Version des Artikels wurden Anwohnerbeschwerden zu Pollern an der Tucholskystraße im letzten Absatz erwähnt. Dabei wurde nicht deutlich, dass es sich um den Bezirk Mitte und nicht Neukölln handelt. Dies wurde entsprechend korrigiert. 

Bei der Erstellung des Artikels wurden KI-Technologien eingesetzt.