Der Kameramann eines Nachrichtenportals hat Donald Trump, den ehemaligen US-Präsidenten und Kandidaten der Republikaner für die anstehende Präsidentschaftswahl, bei einer mutmaßlichen Falschbehauptung entlarvt. Seine Aufnahme von einer Wahlkampfveranstaltung mit Trump am Samstagabend in Greensboro, North Carolina, wird derzeit von vielen Nutzerinnen und Nutzern in den sozialen Medien geteilt und als „Live-Factchecking“ gefeiert.
Während der Kundgebung sagte Trump auf der Bühne stehend: „Wir haben die größten Kundgebungen in der Geschichte eines jeden Landes gehabt, und jede ist voll. Es gibt keine leeren Sitze. Es gibt gar nichts.“ Unmittelbar nach dieser Behauptung schwenkte der Kameramann von NTD.com ausgiebig durch das gesamte Stadion und zoomte auf Abschnitte mit leeren Sitzen und auf Menschen, die sich offenbar im Aufbruch befanden. Es lässt sich allerdings nicht überprüfen, ob diese Besucherinnen und Besucher den Veranstaltungsort daraufhin komplett verließen.
Auch News-Nation-Reporterin Libbey Dean teilte in einem Beitrag auf ihrem X-Account Bilder von Dutzenden leeren Sitzen bei der Rally in Greensboro – auch solche, die Trump von seiner Position auf dem Podium aus wohl hätte sehen können.
Trump says there’s no empty seats and the cameraman goes rogue
— Jamison Daniel (@AntiquarianMuse) November 3, 2024
Live fact checks at trump rallies now pic.twitter.com/HA8SUt8b2P
Auf X reagierten viele User amüsiert auf das Video. „Gebt dem Kameramann eine Gehaltserhöhung!“, fordert ein Nutzer in einem Kommentar unter dem Video. Ein anderer merkt jedoch auch an, dass es an jedem Veranstaltungsort gewisse Kapazitätsregelungen gebe: „Wenn der Boden für Sitzplätze offen ist, sind die oberen Etagen in der Regel geschlossen. Es gibt auch Bereiche mit eingeschränkter Sicht, die nicht genutzt werden, es sei denn, die Leute wollen dort sitzen.“
Obama attestiert Trump „Besessenheit von der Größe von Menschenmengen“
Die Frage, wie gut besucht seine Wahlkampfveranstaltungen sind, ist für Trump ein sensibles Thema. Im TV-Duell hatte seine Gegnerin von den Demokraten, Kamala Harris, behauptet, viele Leute würden Trumps Rallys aus Erschöpfung und Langeweile verlassen. Daraufhin hatte Trump erneut beteuert, seine Kundgebungen seien so gut besucht, wie sonst von keinem Kandidaten zuvor.
Auf einem Parteitag der Demokraten machte sich später im Wahlkampf zudem der ehemalige Präsident Barack Obama über den Ex-Präsidenten Trump lustig und sagte, dieser habe eine „seltsame Besessenheit von der Größe von Menschenmengen“.


