Pfingsten in Berlin, das ist Karneval der Kulturen. Im vergangenen Jahr feierten rund 1,1 Millionen Menschen insgesamt an den vier Tagen. Sonntags beim traditionellen Umzug sollen etwa 650.000 Teilnehmer und Zuschauer dabei gewesen sein. Was wird diesmal geboten? Was müssen Autofahrer beachten? Und wie wird das Wetter am Sonntag?
Was ist geplant?
Der Karneval der Kulturen wird von Freitag bis Pfingstmontag gefeiert. Nach dem internationalen Straßenfest rund um den Blücherplatz und dem Kinderkarneval am Samstag in Kreuzberg bildet die große Parade den Höhepunkt am Sonntag.
Wer nimmt am großen Umzug teil?
Angemeldet haben sich 68 Gruppen, für 13 ist es das erste Mal, 22 sind ausschließlich mit Berlinern besetzt. Erwartet werden mehr als 4.000 Teilnehmer. Sie zeigen sich mit liebevoll gestalteten Wagen, bunten Kostümen, sie musizieren und tanzen.
Wie verläuft die Route der Parade?
Aufgrund von Bauarbeiten auf der Gneisenaustraße in Kreuzberg zieht der Karneval der Kulturen am Sonntag durch Friedrichshain. Die Parade beginnt um 13.30 Uhr. Gegen 19 Uhr soll sich die letzte Gruppe auf den Weg machen. Der ist rund drei Kilometer lang und führt ab der Kreuzung Proskauer Straße über die Frankfurter Allee und die Karl-Marx-Allee, wo in Höhe Berolina Straße der Endpunkt ist.
Die Strecke bietet ausreichend Platz für die zahlreich erwarteten Zuschauer. Die dürfen allerdings nicht den Mittelstreifen der Straßen betreten, weil dieser als schützenswertes Biotop eingestuft wird mit seinen vielen Insekten und Pflanzen. Schilder sollen daran erinnern und Helfer Verstöße gegen das Verbot verhindern.

Wie wird der Umzug gesichert?
Polizei und Feuerwehr haben sich wie in jedem Jahr auf den Karneval der Kulturen gut vorbereitet. 2024 war die Polizei nach eigenen Angaben am Sonntag mit etwa 1.300 Beamten im Einsatz. Wie bei Events dieser Größenordnung üblich, kommen Absperr-Vorrichtungen zum Einsatz, um ein mit einem Fahrzeug verübtes Attentat zu verhindern.
Was ist beim Karneval der Kulturen verboten?
Alles, was Teilnehmer und Zuschauer auf ihrem Weg entlang der Strecke behindern könnte, muss zuhause bleiben. Dazu gehören Fahrräder, Sitzgelegenheiten, Leitern, aber auch sperrige Gegenstände wie große Taschen, Rucksäcke oder Reisekoffer. Ebenso verboten sind potenzielle Wurfgeschosse. Getränkedosen zum Beispiel und Glasflaschen oder andere Utensilien aus hartem Material. Fahnen und Transparente sind für Zuschauer nicht gestattet. Natürlich haben E-Scooter und Elektroroller bei dem Umzug nichts zu suchen.
Waffen aller Art, das versteht sich ebenfalls von selbst, dürfen nicht mitgeführt werden. Laserpointer oder Drohnen sind tabu, dazu Gassprühdosen, ätzende, brennbare, färbende Substanzen oder Gefäße mit gesundheitsgefährdenden oder leicht entzündbaren Stoffen genau wie Feuerwerkskörper, Leuchtkugeln, Rauchpulver, Rauchbomben oder andere pyrotechnische Gegenstände.
Ist Alkohol an der Strecke erlaubt?
Was in anderen europäischen ein absolutes Tabu ist, gehört in Berlin zum Alltag: Alkohol wird auf offener Straße konsumiert. Bei der Parade am Sonntag sind alkoholische Getränke aller Art jedoch nicht gestattet.
Worauf müssen sich Autofahrer einstellen?
Seit Samstagmorgen ist die Karl-Marx-Allee stadteinwärts auf zwei Fahrspuren verengt, und zwar ab Höhe des ehemaligen Kinos Kosmos. Am Samstag kommt es außerdem bis etwa 14 Uhr zu Beeinträchtigungen im Bereich des Kinderkarneval-Umzugs.
Am Sonntag werden Frankfurter Allee und Karl-Marx-Allee von 8 Uhr an komplett gesperrt. Dies gilt zunächst für den Abschnitt zwischen der Kreuzung Möllendorffstraße/Gürtelstraße und der Straße der Pariser Kommune. Von 9 Uhr an wird das Teilstück bis zur Kreuzung Otto-Braun-Straße/Alexanderstraße ebenfalls dichtgemacht.
Kommt es im öffentlichen Nahverkehr zu Einschränkungen?
Wer auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen möchte, sollte Beeinträchtigungen auf bestimmten Strecken der S-Bahn und Regionalbahn beachten. Bauarbeiten an der Brücke über die Wollankstraße bremsen den S-Bahnverkehr zwischen Schönholz und Waidmannslust aus. Dort läuft bis Mittwoch um 1.30 Uhr nichts mehr. Es verkehren Busse im Ersatzverkehr.


