Großbritannien

Manchester: Polizei spricht nach Anschlag vor Synagoge von Terror – zwei Festnahmen

Am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur tötete ein Angreifer vor einer Synagoge in Manchester zwei Menschen und verletzte mehrere schwer. Die Polizei spricht von einer Terrorattacke.

Rettungskräfte am Tatort vor der Synagoge in Manchester
Rettungskräfte am Tatort vor der Synagoge in ManchesterPaul Currie/AFP

Bei einem Anschlag vor einer Synagoge in Manchester sind am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur zwei Menschen getötet und drei weitere schwer verletzt worden. Nach Angaben der Polizei fuhr der Angreifer am Donnerstagmorgen um 9.31 Uhr mit einem Auto in eine Gruppe von Gläubigen vor der Heaton Park Hebrew Congregation im Stadtteil Crumpsall und attackierte zudem einen Mann mit einem Messer.

Der mutmaßliche Täter wurde von Einsatzkräften erschossen. Weil zunächst befürchtet wurde, er könnte einen Sprengstoffgürtel tragen, verzögerte sich die Bestätigung seines Todes um mehrere Stunden. Ein Bombenentschärfungsteam war im Einsatz. Zwei weitere Personen wurden im Zusammenhang mit der Tat festgenommen.

Die Polizei geht inzwischen von einem terroristischen Hintergrund aus. „Wir behandeln dies als einen terroristischen Vorfall“, sagte Laurence Taylor, Vize-Kommissar der Londoner Polizei für Terrorismusbekämpfung. Angaben zum möglichen Motiv gebe es bislang nicht, man gehe aber davon aus, die Identität des Angreifers zu kennen. An die Öffentlichkeit will die Polizei damit aber nicht gehen.

Die Tat löste in Großbritannien großes Entsetzen aus. Zum Zeitpunkt des Anschlags war die Synagoge wegen des Feiertags Jom Kippur bis auf den letzten Platz gefüllt.

Premier Starmer bricht offenbar Besuch in Kopenhagen vorzeitig ab

Der britische Premierminister Keir Starmer erklärte, er sei „entsetzt über den Angriff auf die Synagoge von Crumpsall“ im Norden Manchesters. „Die Tatsache, dass sich dies an Jom Kippur ereignet hat, dem heiligsten Tag im jüdischen Kalender, macht es noch furchtbarer“, erklärte Starmer auf X.

Nach Angaben aus britischen Regierungskreisen wollte Starmer seine Teilnahme am Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Kopenhagen vorzeitig beenden und nach Großbritannien zurückkehren.

Auf dem Rückweg gab Starmer gegenüber Journalisten an, zusätzliche Polizeikräfte würden am heutigen Feiertag zu Synagogen im Land geschickt, um für Sicherheit zu sorgen. (mit AFP)