Der farbige CDU-Politiker Joe Chialo hat einen Tag nach Bekanntwerden der Rassismusvorwürfe gegen Olaf Scholz sich erstmals ausführlich geäußert. Die Bild zitiert ihn mit den Worten: „Nach sorgfältiger Abwägung und aufgrund des öffentlichen Interesses habe ich den Entschluss gefasst, mich in dieser Angelegenheit zu äußern. Auf der Geburtstagsfeier von Herrn Christ stieß der Bundeskanzler zu einer Gesprächsrunde mit mir dazu. Im Laufe der Diskussion zum Thema Migration und zu den Abstimmungen im Bundestag fielen hinsichtlich meiner Rolle in der CDU die Begriffe ‚Hofnarr‘ und ‚Feigenblatt‘. Diese Worte haben mich tief getroffen.“
Olaf Scholz habe ihn Mittwoch angerufen und im Gespräch bedauert, dass seine Aussagen als rassistisch verstanden wurden – und „erklärte, dass er das nicht beabsichtigt habe. Ich habe seine Sichtweise zur Kenntnis genommen. Im Übrigen halte ich Olaf Scholz nicht für einen Rassisten. Daran, dass seine Worte herabwürdigend und verletzend waren, ändert dies jedoch nichts.“
Joe Chialo: Ich halte Olaf Scholz nicht für einen Rassisten
Weiter heißt es in dem Statement: „Wir alle stehen derzeit unter großem Druck. Umso wichtiger ist es, dass wir in dieser aufgeheizten Situation mit Bedacht und Anstand miteinander umgehen. Ich hoffe, dass wir zu einem fairen und sachlichen Austausch zurückfinden. Für mich ist diese Angelegenheit damit abgeschlossen.“
Für Scholz kommen die Vorwürfe wenige Tage vor der Bundestagswahl zur Unzeit. Er soll auf dem Empfang des FDP-Politikers Harald Christ auch mehrere Journalisten verbal angegangen und beleidigt haben.
