Rassismus

Joe Chialo: „Hofnarr“-Spruch von Scholz war „herabwürdigend und verletzend“

Olaf Scholz wird nach einem Gespräch mit Joe Chialo Rassismus vorgeworfen.  Nun äußert sich der CDU-Politiker erstmals. Es fielen die Worte „Hofnarr“ und „Feigenblatt“.

Joe Chialo
Joe ChialoBritta Pedersen/dpa

Der farbige CDU-Politiker Joe Chialo hat einen Tag nach Bekanntwerden der Rassismusvorwürfe gegen Olaf Scholz sich erstmals ausführlich geäußert. Die Bild zitiert ihn mit den Worten: „Nach sorgfältiger Abwägung und aufgrund des öffentlichen Interesses habe ich den Entschluss gefasst, mich in dieser Angelegenheit zu äußern. Auf der Geburtstagsfeier von Herrn Christ stieß der Bundeskanzler zu einer Gesprächsrunde mit mir dazu. Im Laufe der Diskussion zum Thema Migration und zu den Abstimmungen im Bundestag fielen hinsichtlich meiner Rolle in der CDU die Begriffe ‚Hofnarr‘ und ‚Feigenblatt‘. Diese Worte haben mich tief getroffen.“

Olaf Scholz habe ihn Mittwoch angerufen und im Gespräch bedauert, dass seine Aussagen als rassistisch verstanden wurden – und „erklärte, dass er das nicht beabsichtigt habe. Ich habe seine Sichtweise zur Kenntnis genommen. Im Übrigen halte ich Olaf Scholz nicht für einen Rassisten. Daran, dass seine Worte herabwürdigend und verletzend waren, ändert dies jedoch nichts.“

Joe Chialo: Ich halte Olaf Scholz nicht für einen Rassisten

Weiter heißt es in dem Statement: „Wir alle stehen derzeit unter großem Druck. Umso wichtiger ist es, dass wir in dieser aufgeheizten Situation mit Bedacht und Anstand miteinander umgehen. Ich hoffe, dass wir zu einem fairen und sachlichen Austausch zurückfinden. Für mich ist diese Angelegenheit damit abgeschlossen.“

Für Scholz kommen die Vorwürfe wenige Tage vor der Bundestagswahl zur Unzeit. Er soll auf dem Empfang des FDP-Politikers Harald Christ auch mehrere Journalisten verbal angegangen und beleidigt haben.

Auf Focus Online schreibt Journalistin Tanit Koch am Donnerstag, Scholz habe eine „öffentlich-rechtliche Führungskraft (die sich nicht äußern möchte)“ mit den Worten belegt: „Halt den Mund, du Ar***“. Zudem habe er anderen Journalisten unterstellt, „sich zum billigen Werkzeug von Verlegern oder, besser noch: der CDU-Pressestelle zu machen“.

Auch Focus-Kolumnist Jan Fleischhauer schrieb schon am frühen Mittwochnachmittag auf X davon, er hätte gehört, dass einige Journalisten „rund gemacht“ worden sein sollen.