USA

„Biden und ich“: Ron DeSantis sagt Spendern, dass Trump nicht gewinnen kann

Floridas erzkonservativer Gouverneur Ron DeSantis ist kurz davor, seine Bewerbung für die Präsidentenwahl 2024 zu verkünden. Nun äußert er sich so direkt wie nie zuvor zu Donald Trump.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis gilt als möglicher parteiinterner Konkurrent von Trump bei den Republikanern im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur.
Floridas Gouverneur Ron DeSantis gilt als möglicher parteiinterner Konkurrent von Trump bei den Republikanern im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur.Paul Hennessy/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Im Rennen um das Weiße Haus verdichten sich die Anzeichen, dass der prominente Republikaner Ron DeSantis in der kommenden Woche seine Bewerbung für die Präsidentenwahl 2024 verkünden will. Es werde erwartet, dass der 44-Jährige die entsprechenden Unterlagen vor einer geplanten Veranstaltung zum Sammeln von Wahlkampfspenden einreichen werde, berichteten am Donnerstag mehrere amerikanische Medien übereinstimmend unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen. Es sei wahrscheinlich, dass DeSantis im Zuge seiner Bewerbung ein Video veröffentlichen werde.

In einem Telefonat mit Top-Spendern äußerte sich der Gouverneur von Florida so direkt wie nie zuvor zu Donald Trump. DeSantis erklärte am Donnerstagnachmittag beinahe seine Präsidentschaftskandidatur und teilte Spendern und Unterstützern in einem Telefonat mit, dass nur drei „glaubwürdige“ Kandidaten im Rennen seien und dass nur er in der Lage sei, sowohl die republikanische Vorwahl als auch die Präsidentschaftswahl zu gewinnen.

„Zu diesem Zeitpunkt haben Sie im Grunde drei Leute, die in dieser ganzen Sache glaubwürdig sind“, sagte DeSantis einem Reporter der New York Times zufolge den Spendern bei dem Anruf. „Biden, Trump und mich. Und ich denke, von diesen dreien haben zwei eine Chance, zum Präsidenten gewählt zu werden – Biden und ich, basierend auf allen Daten in den Swing States, was für den ehemaligen Präsidenten nicht gut ist und wahrscheinlich unüberwindbar, denn die Leute werden ihre Meinung über ihn nicht ändern.“

DeSantis gilt laut Umfragen neben dem früheren Präsidenten Donald Trump derzeit als einer der aussichtsreichsten Anwärter der Republikaner. Trump hatte bereits im November angekündigt, ins Präsidentschaftsrennen für die Wahl 2024 einzusteigen. In parteiinternen Umfragen liegt der 76-Jährige vorn. DeSantis ist seit Anfang 2019 Gouverneur des südlichen Bundesstaates Florida. Er gilt seit Längerem als größter parteiinterner Konkurrent Trumps, nachdem dieser vor Jahren noch eine Art Mentor für ihn war.

DeSantis ist in Florida vor allem mit einer rechten Hardliner-Politik aufgefallen. Unter ihm wurden in dem Staat Gesetze und Regelungen verabschiedet oder auf den Weg gebracht, die Minderheiten diskriminieren, die akademische Freiheit an Universitäten beschneiden oder mit Lehrverboten in das öffentliche Bildungswesen eingreifen. Der Republikaner hat dabei vor allem der sogenannten Wokeness den Kampf angesagt. Der Begriff „woke“ bedeutet so viel wie „wach sein“ und bezog sich anfangs auf rassistische Diskriminierung. Inzwischen nutzen ihn Konservative in den USA aber in abfälliger Weise und beklagen sich damit darüber, dass ihrer Einschätzung nach das Engagement gegen verschiedene Arten von Diskriminierung zu weit geht.

Die Präsidentschaftswahl in den USA steht am 5. November 2024 an. Bei den Republikanern wird ein breites Bewerberfeld erwartet. Neben Trump und DeSantis hat bislang unter anderem die frühere amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley ihre Ambitionen offiziell gemacht – sie ist in Umfragen allerdings weit abgeschlagen. Wer am Ende tatsächlich offizieller Kandidat der Partei werden will, muss sich vorher in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Bei den Demokraten bewirbt sich Präsident Joe Biden um eine Wiederwahl und dürfte als Amtsinhaber parteiintern kaum ernst zu nehmende Konkurrenz im Wahlkampf bekommen.