Israelische Kampfjets haben in der Nacht Luftangriffe auf einen unterirdischen Bunker geflogen, in dem sich vermutlich hochrangige Hisbollah-Mitglieder versammelt hatten. Nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Kan und der New York Times war das Ziel der mutmaßliche Nachfolger des kürzlich getöteten Chefs der schiitischen Miliz, Hassan Nasrallah, Hashim Safieddine.
Unter Berufung auf drei israelische Beamte berichtet die amerikanische Tageszeitung, dass der Angriff gegen Mitternacht stattgefunden habe und ein Zeichen dafür sei, dass Israel auch die verbleibenden Anführer der Hisbollah ins Visier nehmen werde. Vonseiten der israelischen Armee gab es zu den erneuten Angriffen in Beirut zunächst keine Angaben. Arabische Medien, darunter der Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar und der Nachrichtensender Al-Jazeera, sprechen von den „größten israelischen Luftangriffen“ auf die südlichen Vororte von Beirut, einer Hochburg der Hisbollah.
Letzte Woche hatten mehrere arabische Medien berichtet, Safieddine, Leiter des Exekutivrats der Hisbollah, sei bereits zum neuen Generalsekretär der Miliz gewählt worden. In einer Videoansprache am Montag gab jedoch der stellvertretende Hisbollah-Führer Naim Kassim, der auch als Favorit für die Nachfolge Nasrallahs gilt, keine Auskunft zu dieser Frage. „Wir werden so bald wie möglich und in Übereinstimmung mit dem von der Partei genehmigten Auswahlverfahren einen Generalsekretär wählen“, sagte er.
Ölpreise steigen nach Bidens Äußerungen zur israelischen Reaktion auf iranischen Raketenangriff
Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden erklärt, dass die USA keine eigenen Streitkräfte im Nahen Osten zur Unterstützung Israels einsetzen würden und dass er davon ausgehe, dass ein größerer Krieg verhindert werden könne. Auf die Frage von Journalisten, ob die USA und Israel darüber diskutierten, ob die israelische Regierung Angriffe auf iranische Ölanlagen starten solle, sagte er, dass er nicht auf „private diplomatische Gespräche“ eingehen werde.


