Nahost

Hisbollah-Vize spricht nach Tötung Nasrallahs durch Israel

Drei Tage nach dem Tod von Hassan Nasrallah infolge eines israelischen Luftangriffs äußert sich sein Stellvertreter Naim Kassim erstmals öffentlich.

Der stellvertretende Generalsekretär der Hisbollah, Naim Kassim.
Der stellvertretende Generalsekretär der Hisbollah, Naim Kassim.Bilal Hussein/AP

Der stellvertretende Generalsekretär der Hisbollah, Naim Kassim, hat sich in einer Fernsehansprache geäußert. Damit ist er der ranghöchste Vertreter der libanesischen schiitischen Bewegung, der seit der Tötung von Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff am vergangenen Freitag das Wort ergriffen hat.

Kassim beschuldigte Israel, mit Unterstützung der USA „Massaker“ zu begehen, und schwor, dass die Hisbollah ihre Angriffe gegen Israel fortsetzen werde, auch wenn es „länger dauern sollte, bis sie ihre Ziele erreicht“. „Was wir auf dem Schlachtfeld tun, ist immer noch das Minimum unserer Fähigkeiten“, erklärte Kassim und drohte, dass „wir auf den Kampf vorbereitet sind“ falls es zu einer israelischen Bodenoffensive kommt.

In der Rede, die der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Manar übertrug, erschien er in Schwarz gekleidet aus einem geschlossenen Raum. Es blieb unklar, von wo aus er sprach und ob die Rede vorab aufgezeichnet wurde.

Kassim machte keine Angaben dazu, wer Hassan Nasrallah als Hisbollah-Chef nachfolgen könnte. „Wir werden so bald wie möglich und in Übereinstimmung mit dem genehmigten Auswahlverfahren der Partei einen Generalsekretär wählen“, sagte er. Seit gestern kursierten Berichte in arabischen Medien, wonach Nasrallahs Cousin und Chef des Exekutivrats der Hisbollah, Hashem Safieddine, bereits als Nachfolger des getöteten Führers der schiitischen Bewegung ausgewählt worden sei.