Erstmals seit Kriegsbeginn hat Israels Armeechef Eyal Zamir den Einsatz israelischer Bodentruppen im Iran öffentlich bestätigt. In einer Fernsehansprache am Mittwochabend erklärte der Generalstabschef, die israelischen Streitkräfte hätten während der zwölf Kriegstage „tief im feindlichen Gebiet“ operiert – unterstützt durch taktische Luftwaffenmanöver und enge Zusammenarbeit mit der US-Armee.
„Wir hatten vollständige Kontrolle über den iranischen Luftraum und alle Orte, an denen wir operieren wollten“, sagte Zamir. Die kombinierte Strategie habe der Armee „operative Handlungsfreiheit“ verschafft. Ziel der Operation sei es gewesen, den Iran dauerhaft vom Bau einer Atombombe abzuhalten.
Laut Einschätzung israelischer Militär- und Nuklearexperten wurde Irans Atomprogramm nicht nur taktisch, sondern systematisch zerstört. „Wir haben die Hauptanlagen, Fabriken, Industriezentren und das technische Know-how getroffen“, sagte Zamir. „Der kumulierte Erfolg erlaubt es uns festzustellen: Das iranische Nuklearprojekt hat schweren, flächendeckenden und tiefgreifenden Schaden erlitten – es wurde um Jahre zurückgeworfen.“
Massive Zerstörung iranischer Raketeninfrastruktur
Neben Atomanlagen seien auch Hunderte iranischer Raketen und Abschussvorrichtungen zerstört worden. Damit habe man Irans Fähigkeit, Israel mit Massenvernichtungswaffen zu bedrohen, deutlich geschwächt, so Zamir. „Irans Ziel ist die Zerstörung Israels – mit Atomwaffen, mit Langstreckenraketen und mit tausenden Geschossen, die auf unsere Städte gerichtet sind.“
Zamir lobte die jahrelangen Vorbereitungen und die präzise Planung der Operation. Der Auftakt sei „überraschend und entscheidend“ gewesen, man habe nicht nur alle geplanten Ziele erreicht, sondern darüber hinausgehende Erfolge erzielt. „Operation Rising Lion ist abgeschlossen – aber der Kampf ist noch nicht vorbei.“
USA unterstützten Israel: CIA und Mossad arbeiten zusammen
Der israelische Generalstabschef bestätigte außerdem einen engen Austausch mit der US-Armee während des gesamten Einsatzes. Zuvor hatte auch Mossad-Chef David Barnea dem US-Geheimdienst CIA für die enge Kooperation gedankt. Auf Anweisung von US-Präsident Donald Trump hatte die US-Luftwaffe iranische Atomanlagen massiv bombardiert, zudem halfen amerikanische Einheiten bei der Abwehr iranischer Raketenangriffe auf Israel. Nach Angaben des iranischen Gesundheitsministeriums wurden bis zum Waffenstillstand 627 Menschen bei israelischen Angriffen getötet und 4870 weitere verletzt.
Die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran trat am Dienstag nach zwölf Tagen intensiver Gefechte in Kraft. Israel hatte am 13. Juni mit einem umfassenden Angriff auf iranische Nuklear- und Militäreinrichtungen begonnen. Teheran reagierte mit Raketen- und Drohnenangriffen auf israelisches Territorium. Der Iran bestreitet weiterhin, den Bau einer Atombombe anzustreben.
Zamir schloss seine Rede mit einem Zitat aus dem Buch Jesaja: „Um Zions willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen will ich nicht ruhen.“ (mit AFP)


