US-Präsident Donald Trump hat am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag überraschend ein Treffen mit dem Iran für kommende Woche angekündigt. Zwar sei ein neues Atomabkommen möglich, doch er halte ein solches Dokument nicht für zwingend erforderlich, sagte Trump bei einer Pressekonferenz am Mittwoch: „Ich weiß nicht, ob wir ein Abkommen unterschreiben. Für mich ist das nicht wirklich notwendig.“
Man werde beim Treffen dieselben Zusicherungen verlangen wie vor den jüngsten Spannungen im Nahen Osten, so Trump weiter. US-Außenminister Marco Rubio habe ihm unmittelbar vor der Pressekonferenz bestätigt, dass ein Abkommen denkbar sei – vorausgesetzt, Teheran sei zu direkten Gesprächen bereit. Rubio betonte gegenüber Journalisten: „Ein Deal hängt davon ab, ob der Iran bereit ist, direkt mit uns zu verhandeln – nicht über Mittelsmänner.“
Die Ankündigung kommt nur Tage nach massiven US-Luftschlägen gegen iranische Atomanlagen. Ob es tatsächlich zu einem diplomatischen Durchbruch kommt, bleibt offen. Trump selbst zeigte sich betont gelassen: „Wenn wir ein Dokument bekommen, wäre das okay. Aber ich lege keinen großen Wert darauf.“
Trump über Irans Atomanlagen: „Sie sind in die Luft gegangen“
Trump begründete seine Haltung mit dem eigenen militärischen Vorgehen gegen Irans Nuklearprogramm. Er wiederholte vor Journalisten zum Ende des zweitägigen Gipfels, dass der Iran keine nuklearen Kapazitäten mehr habe. „Sie sind in die Luft gegangen“, sagte er und fügte hinzu: „Wir haben das Nuklearprogramm zerstört. Es ist weg – in Stücke gesprengt“.
Der US-Präsident reagierte damit erneut auf Berichte von CNN und der New York Times, die sich auf einen vertraulichen Geheimdienstbericht beriefen, wonach Teherans Atomprogramm nur um einige Monate zurückgeworfen, aber nicht völlig zerstört worden sei. Trump wies das kurz darauf als „Fake News“ zurück.
Er verglich den Angriff auf die iranischen Atomanlagen mit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki vor fast 80 Jahren. Der US-Einsatz gegen die beiden japanischen Städte vom August 1945 habe „auch einen Krieg beendet“, so Trump am am Rande des Nato-Gipfels. Der US-Angriff auf den Iran am Wochenende habe den Krieg „auf eine andere Weise beendet“, sagte Trump weiter. Er sei aber „(genau)so verheerend“ gewesen.

