Iran-Angriffe

Irans Atomprogramm laut US-Geheimdienst nur um Monate zurückgeworfen – Trump widerspricht

Wurde das iranische Atomprogramm sei bei den US-Angriffen – wie Trump behauptet – zerstört? Der US-Geheimdienst kommt zu einer anderen, vorläufigen Einschätzung.

Iran, Fordo: Ein Satellitenbild zeigt die Schäden an der Anreicherungsanlage Fordo am 24. Juni 2025 nach Angriffen.
Iran, Fordo: Ein Satellitenbild zeigt die Schäden an der Anreicherungsanlage Fordo am 24. Juni 2025 nach Angriffen.Maxar Technologies/AP

Die Angriffe der USA auf den Iran haben einem vertraulichen vorläufigen US-Geheimdienstbericht zufolge das iranische Atomprogramm nur um einige Monate zurückgeworfen, nicht jedoch zerstört. US-Medien berichteten am Dienstag unter Berufung auf Geheimdienstkreise, dass die Angriffe vom Wochenende die iranischen Zentrifugen und Vorräte an angereichertem Uran nicht vollständig zerstört hätten. Den Angaben zufolge wurden durch die Angriffe die Zugänge zu einigen Anlagen versperrt, ohne dass unterirdische Gebäude zerstört wurden.

US-Präsident Donald Trump wies die Berichte zurück. „Die Nuklearanlagen im Iran sind vollständig zerstört!“, erklärte er auf seiner Onlineplattform Truth Social und warf CNN und der New York Times vor, „sich zusammengetan zu haben“, um „einen der erfolgreichsten Militärschläge der Geschichte herabzuwürdigen“.

Die Bewertung wurde ihren Berichten zuolge von der Defense Intelligence Agency, dem Geheimdienst des Pentagon, erstellt und basiere auf einer ersten Bewertung der Zerstörungen, die das US-Zentralkommando nach den US-Angriffen vorgenommen hat.

Trumps Pressesprecherin bestätigt Echtheit des Geheimdienst-Reports

Kurz zuvor bestätigte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, zwar die Echtheit der Geheimdienst-Einschätzung. Sie sagte jedoch, sie sei „völlig falsch und als ‚streng geheim‘ eingestuft worden, aber trotzdem durchgesickert“. Die Weitergabe dieser „angeblichen Einschätzung“ sei ein „klarer Versuch“, Trump und die „mutigen Kampfpiloten“ zu diskreditieren. Leavitt bezeichnete die Mission als „perfekt ausgeführt“ und erklärte im Onlinedienst X: „Jeder weiß, was passiert, wenn man 14 30.000-Pfund-Bomben perfekt auf ihre Ziele abwirft: totale Vernichtung.“

B-2-Kampfflugzeuge der USA hatten am Wochenende zwei iranische Atomanlagen mit bunkerbrechenden Bomben vom Typ GBU-57 angegriffen. Ein U-Boot griff eine dritte Anlage mit Tomahawk-Marschflugkörpern an. Trump bezeichnete die Angriffe als „spektakulären militärischen Erfolg“ und sagte, sie hätten die Atomanlagen „ausgelöscht“. Von der iranischen Regierung hieß es am Dienstag, sie habe die „notwendigen Maßnahmen“ ergriffen, um die Fortsetzung des Atomprogramms sicherzustellen.