News

Irans Präsident spricht von „Ende eines zwölftägigen Krieges“

Der iranische Präsident spricht von einem Ende des Krieges. Die Regierung werde mit dem Wiederaufbau beginnen. Der Iran sei zu Verhandlungen mit den USA bereit.

Der iranische Präsident Massud Peseschkian
Der iranische Präsident Massud PeseschkianIranian Presidency/ZUMA Press Wire

Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat nach Beginn der Waffenruhe mit Israel eine Rückkehr zum Alltag für die Menschen in Aussicht gestellt. In einer Botschaft an die Nation sprach er vom „Ende eines zwölftägigen Krieges“, der dem iranischen Volk von Israel aufgezwungen worden sei, und würdigte den Widerstand seines Landes. „Ab heute werden die Regierung und die zuständigen Institutionen mit dem Wiederaufbau beginnen und die Normalität wiederherstellen.“

Der „terroristische Angriff“ habe sich ereignet, während der Iran einen diplomatischen Dialog mit den USA gesucht und sich bemüht habe, Missverständnisse auszuräumen, so Peseschkian. Die Feinde hätten während der Verhandlungen einen Angriff gestartet – „ein Verrat, den die Geschichte nicht vergessen wird.“

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach von einem „historischen Sieg“ gegen den Iran und warnte vor einem Wiederaufbau seines Atomprogramms. „Wir haben das Atomprogramm zunichte gemacht und werden jeden Versuch, es wieder aufzubauen, unterbinden“, sagte Netanjahu am Dienstagabend in einer rund zehnminütigen Fernsehansprache. Sein Land werde in diesem Fall „mit derselben Entschlossenheit, derselben Härte“ vorgehen.

Peseschkian erklärt Bereitschaft zu neuen Verhandlungen

Nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit dem Iran will Israel die während des Krieges im Land geltenden Beschränkungen aufheben. Auf Anweisung von Verteidigungsminister Israel Katz werde am Dienstag ab 20 Uhr (Ortszeit, 19 Uhr MESZ) „in allen Bereichen des Landes wieder volle Aktivität eintreten“, erklärte das israelische Militär am Dienstag. Die Vorgabe gelte vorerst bis Donnerstagabend und werde danach erneut geprüft.

Am Dienstag hatte nach zwölf Tagen Krieg eine von US-Präsident Donald Trump verkündete Waffenruhe begonnen, die von den Regierungen des Iran und Israels bestätigt wurden. Beide Seiten warfen einander am Dienstagvormittag zunächst Brüche der Feuerpause vor. Später schrieb Trump jedoch in seinem Onlinedienst Truth Social, dass sowohl „Israel als auch der Iran den Krieg gleichermaßen beenden“ wollten.

In einem Telefongespräch mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman sagte Peseschkian nach Angaben des Präsidialamts, der Iran sei bereit, die Angelegenheiten zwischen dem Iran und den USA auf der Grundlage internationaler Rahmenbedingungen zu regeln – damit ist eine erneute Aufnahme von Atomverhandlungen gemeint.

Dabei begrüße der Iran die Unterstützung befreundeter Staaten. Zuletzt hatte der Oman bei den Atomgesprächen zwischen dem Iran und den USA vermittelt, aber auch das Golfemirat Katar hatte auf Wunsch der USA etwa eine Rolle bei der Vermittlung der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran gespielt.