Wiesbaden - Die Inflation in Deutschland hat sich im November deutlich beschleunigt: Die Verbraucherpreise stiegen um voraussichtlich 5,2 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Juni 1992. Im Oktober 2021 hatte die Teuerung bei 4,5 Prozent zum Vorjahresmonat gelegen.
Grund für den hohen Anstieg im November waren erneut die Energiepreise. Sie legten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 22,1 Prozent zu, wie das Statistikamt weiter mitteilte. Nahrungsmittel wurden demnach um 4,5 Prozent teurer, Dienstleistungen, darunter die Wohnungsmiete, um 2,8 Prozent.
EZB spricht von vorübergehendem Phänomen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor erneut bekräftigt, dass der derzeit außergewöhnlich hohe Anstieg der Verbraucherpreise ein vorübergehendes Phänomen sei. „Wir gehen davon aus, dass im November der Höhepunkt der Inflationsentwicklung erreicht ist und dass die Inflation im kommenden Jahr wieder allmählich zurückgehen wird“, sagte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel im ZDF-Morgenmagazin. Dabei werde sich die Teuerungsrate wieder „in Richtung unseres Inflationsziels von zwei Prozent“ bewegen. „Insofern kann man eigentlich keine Hinweise darauf sehen, dass die Inflation außer Kontrolle gerät.“



