In amerikanischen Bundesstaat Hawaii steht ein Küstenstreifen in Flammen, Teile der gewöhnlich üppig-grünen Insel sind schwarz verkohlt – zahlreiche Menschen sind wegen des Feuers bereits gestorben. Es sind schockierende und seltene Bilder aus dem Urlaubsparadies von verheerenden Busch- und Waldbränden. Von dem Feuer betroffen sind Hawaii, die größte Insel des gleichnamigen US-Bundesstaats, sowie die Nachbarinsel Maui.
Nach Angaben der Lokalbehörden sind in den Bränden mindestens 36 Menschen ums Leben gekommen. Alle Opfer seien in der am stärksten betroffenen Küstenstadt Lahaina im Nordwesten Mauis gestorben, teilte der Bezirk Maui County am späten Mittwochabend (Ortszeit) mit. Zudem habe es Dutzende Verletzte gegeben, berichtete der Sender Haiwaii News Now. Der bei Touristen beliebte historische Ort sei weitgehend zerstört.
Tausende Menschen sind zudem noch immer ohne Strom. In der Nacht zum Donnerstag (3 Uhr Ortszeit/15 Uhr MESZ) waren rund 11.000 Haushalte von Stromausfällen betroffen, wie aus Daten der Webseite PowerOutage.us hervorgeht. Das entspricht etwa 15 Prozent der Haushalte auf der Insel. Der Stromversorger Hawaiian Electric bat die Bevölkerung um Geduld. Mitarbeiter arbeiteten an der Reparatur mehrerer umgestürzter Strommasten.
Brände auf Hawaii: Feuer auf Lahaina außer Kontrolle, Notstand ausgerufen
Für die beiden Bezirke Maui und Hawaii wurde der Notstand ausgerufen. Der Sender berichtete am späten Mittwoch, das Feuer in Lahaina sei weiter aktiv und außer Kontrolle. Zudem gebe es auf der Insel zwei weitere große Feuer, die nicht unter Kontrolle seien. Feuer wüteten auch auf der östlich gelegenen Nachbarinsel Hawaii, der größten Insel des gleichnamigen Bundesstaats.
Die Zahl der Opfer könnte noch steigen, sagte der Bürgermeister des Bezirks Maui, Richard Bissen zuvor. Viele Gebäude seien „bis auf den Boden“ abgebrannt. Das ganze Ausmaß der Schäden sei noch nicht absehbar.
Apocalyptic scenes from the Hawaii fires on Maui#Hawaii #Hawaiifire pic.twitter.com/lA26HOHtTU
— CBKNEWS (@CBKNEWS121) August 10, 2023
Hawaiis Gouverneur Josh Green sprach von einer „schrecklichen Katastrophe“. Von Reisen nach Maui wurde abgeraten. „Dies ist kein sicherer Ort“, warnte die stellvertretende Gouverneurin Sylvia Luke. Per Notfall-Erklärung wollten sie Touristen fernhalten.
Augenzeugen beschrieben apokalyptische Szenen in dem am schwersten betroffenen Küstenort Lahaina, gewöhnlich ein malerisches Touristenziel im Westen von Maui. Auf der Flucht vor schnell um sich greifenden Flammen seien Menschen ins Meer gesprungen. Die Küstenwache teilte später laut CNN mit, dass mehr als ein Dutzend aus dem Wasser gerettet wurden.
Helikopter-Pilot Richard Olsten flog am Mittwoch über den Ort. Der größte Teil des historischen Kerns sei abgebrannt. Es sähe wie in einer Kriegszone aus, als ob das Gebiet bombardiert wurde, beschrieb er bei CNN seine Eindrücke.
Hurrikan mitverantwortlich für Brände auf Hawaii
Mitverantwortlich für die rasch um sich greifenden Brände sei der Hurrikan Dora, der südlich der Inseln des US-Bundesstaats vorbeiziehe, so die Behörden. „Die Tatsache, dass wir in mehreren Gebieten Waldbrände haben, die indirekt auf einen Hurrikan zurückzuführen sind, ist beispiellos. Das ist etwas, was die Bewohner von Hawaii und der Staat noch nicht erlebt haben“, sagte Sylvia Luke.
Die Behörden hatten wegen hoher Feuergefahr, begünstigt durch Trockenheit, hohe Temperaturen und starke Winde, eine „Red-Flag“-Warnung für die Hawaii-Inselkette herausgegeben. Solche Bedingungen kennt man sonst von westlichen US-Staaten, darunter Kalifornien oder Oregon, wo es häufiger zu verheerenden Flächenbränden kommt. Auf Twitter wurden Aufnahmen veröffentlicht, die die heftigen Böen und Rauchentwicklung zeigen.
Hurricanes and wildfire: #hawaii #maui #wildfire #LahainaFire
— The Hotshot Wake Up (@HotshotWake) August 10, 2023
The winds brought the power poles and transformers down, that sparked fires, communications went down, then 80MPH gusts fanned the flames across the landscape.
A perfect storm… but why?!
If you look at the… pic.twitter.com/rEpsiRnZrX
Biden ruft Katastrophenfall aus, Nationalgarde und Marine rücken aus
US-Präsident Joe Biden rief den Katastrophenfall aus. Biden gab damit Hilfen des Bundes für die betroffenen Gebiete auf der US-Inselgruppe im Pazifik frei, wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte. Das Geld soll unter anderem Menschen zugutekommen, deren Häuser von den Flammen zerstört oder beschädigt wurden.




