Ukraine-Krieg

Häfen am Schwarzen Meer: Ukraine arbeitet an neuen Routen für Getreideexport

Präsident Selenskyj plant alternative Getreide-Routen für den Welthandel. Die russischen Hafenblockaden im Schwarzen Meer sollen umgangen werden.

Ein Getreidefrachter verlässt Odessa im Jahr 2022. Ohne Sicherheitsgarantien von Russland muss die Ukraine neue Routen suchen.
Ein Getreidefrachter verlässt Odessa im Jahr 2022. Ohne Sicherheitsgarantien von Russland muss die Ukraine neue Routen suchen.Ukrinform/imago

Die Ukraine arbeitet laut Präsident Wolodymyr Selenskyj intensiv an alternativen Exportrouten für Getreide. Nachdem Russland das internationale Getreide-Abkommen im Juli aufgekündigt hat, werden die Schwarzmeerhäfen von Russland blockiert. „Wir tun alles, was möglich ist, damit die Ukraine weiter ein Garant für Ernährungssicherheit ist“, erklärte Selenskyj bei seiner abendlichen Videoansprache am Freitag. Die Bevölkerung der Ukraine brauche den Zugang zu Weltmarkt.

Der Präsident berichtete in Kiew, er habe mit den Chefs von Armee, Geheimdienst und Marine sowie Regierungsvertretern über dieses Thema beraten. Russland hatte Mitte Juli seine Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideausfuhren über das Schwarze Meer zurückgezogen. Mit Luftangriffen auf Häfen wie Odessa versuchte Moskau dann, die Infrastruktur für solche Exporte zu zerstören. Auch ukrainische Häfen an der Donau, durch die eine Ausweichroute läuft, wurden angegriffen.

Der Transport von Getreide, Mais, Dünger und anderen Agrarprodukten mit Eisenbahn oder Lastwagen ist aufwendiger und teurer als das Verschiffen. Die Ukraine wehrt sich seit fast anderthalb Jahren gegen eine russische Invasion.