Klimaaktivistin Greta Thunberg ist am Mittwochabend in Leipzig Überraschungsgast auf einer pro-palästinensischen Demo gewesen. Wie die Leipziger Volkszeitung meldet, tauchte die 21-jährige Schwedin auf der Kundgebung des Handala-Bündnisses am Markt auf. Dieses kämpft nach eigenen Angaben in sozialen Medien für die „Freiheit Palästinas“.
Fast zeitgleich soll ein Protest der Letzten Generation stattgefunden haben, dem Thunberg laut dem Bericht fernblieb. Die Klimagruppe soll nur wenige Augenblicke vorher vor Ort gewesen sein.
Greta Thunberg in Leipzig: „Völkermord im Gange“
Thunberg hielt bei dem Palästina-Protest eine Rede auf Englisch, die sich daraufhin auf X, ehemals Twitter, verbreitete. „Wir dürfen nicht schweigen. Niemand kann schweigen, wenn ein Völkermord im Gange ist und den Menschen die grundlegendsten menschlichen Bedürfnisse verweigert werden. Wir müssen immer aufstehen und unsere Stimme erheben gegen Unterdrückung, gegen Imperialismus, gegen Krieg, gegen Diskriminierung und Rassismus in allen Formen. An der Seite Palästinas zu stehen bedeutet, menschlich zu sein. Wir dürfen nicht zulassen, dass wir zum Schweigen gebracht werden“, sagte die Aktivistin und kritisierte so abermals das Vorgehen von Israel im Gaza-Krieg
Greta Thunberg in #Leipzig auf der Kundgebung für ein freies #Palästina und gegen den Genozid in #Gaza. Solidarität ist ❤️ #le2401 pic.twitter.com/qEETf8DEEW
— R-Lpzg 🇵🇸 🚩 (@lpzg_r341) January 24, 2024
Es sei im Vorfeld nicht bekannt gewesen, dass sich Thunberg, die als Führungsfigur der Klimaschutzgruppe Fridays for Future weltweit bekannt wurde, an der Aktion in der sächsischen Großstadt beteilige, so der Polizeisprecher. Die Demonstration sei ohne Zwischenfälle verlaufen. Es habe im Umfeld auch eine kleine Solidaritätsaktion für Israel gegeben.
Greta Thunberg: „Zerschlagt den Zionismus!“
In der Vergangenheit sorgte Thunbergs Position zum Krieg in Nahost bereits für Schlagzeilen. Beispielsweise trat sie auf einer Demonstration mit einem Palästinensertuch auf und forderte, dass die Klimabewegung die Stimmen der Unterdrückten unterstützen müsse.
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Ein Video zeigte außerdem, dass Thunberg während eines Protestes in der schwedischen Hauptstadt Stockholm schrie: „Krossa Sionismen!“, zu Deutsch: „Zerschlagt den Zionismus!“ Thunbergs Haltung zum Nahostkonflikt sorgte international für Empörung. Auch, weil sie mehrfach durch Beiträge in den sozialen Netzwerken ihre Solidarität mit Palästina zeigte. Deutsche Klima-Organisationen wie Fridays For Future distanzierten sich von ihren Aussagen. „Fridays for Future in Deutschland agiert als eigenständige Organisation und ist schon lange über Greta als Person herausgewachsen“, hieß es beispielsweise. (mit dpa)


