München könnte seine Position als wirtschaftlich potenteste deutsche Metropole nach Einschätzung des britischen Beratungsinstituts Oxford Economics bald an Berlin verlieren. In der neuen Ausgabe des „Global Cities Index“ liegen die bayerische Landeshauptstadt und ihr Umland als bestplatzierte deutsche Region unter den ersten hundert auf Platz 22 vor Berlin (29), Hamburg (39), Frankfurt (62) und Düsseldorf (99). Doch gehen die britischen Analysten davon aus, dass der Großraum Berlin in nicht allzu ferner Zukunft an München vorbeiziehen dürfte.
Als Gründe nannte Chefökonom Dmitry Gruzinov unter anderem die „robuste wirtschaftliche Perspektive“ der Bundeshauptstadt, die Attraktivität Berlins für junge Menschen und den aufblühenden Kreativ- und Technologiesektor.
Münchner Vorsprung nur noch knapp
Oxford Economics bewertet alljährlich weltweit tausend Großstädte beziehungsweise Ballungsräume in fünf Kategorien: Wirtschaftskraft, Humankapital, Lebensqualität, Umwelt und Verwaltung. In Sachen Wirtschaftskraft liegt der Großraum München mit einem Bruttoinlandsprodukt von 283 Milliarden Dollar demnach nur noch knapp vor Berlin mit 280 Milliarden Dollar. Zum „Humankapital“ zählen unter anderem die Altersstruktur der Bevölkerung und die Qualität der Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen.
Kleine Schweiz schneidet genauso gut ab wie Deutschland
Unter den 100 Top-Metropolen ebenso gut vertreten wie Deutschland ist die wesentlich kleinere Schweiz mit ebenfalls fünf Städten: Zürich (Platz 16), Genf (25), Basel (42), Bern (48) und Lausanne (59). In Österreich schaffte es nur Wien unter die top platzierten Städte auf Rang 36.


