Nahost

Folgen des Nahostkonflikts auf den Luftverkehr: Airlines setzen Flüge aus

Die jüngsten Eskalationen im Nahen Osten bleiben nicht ohne Folgen für Flugreisende. Mehrere Länder haben ihren Luftraum geschlossen, Airlines streichen immer mehr Flüge in die Region. Ein Überblick.

Ein Flugzeug am Himmel
Ein Flugzeug am HimmelArmando Franca/AP

Angesichts der jüngsten Eskalation im Nahen Osten haben zahlreiche internationale Fluggesellschaften inzwischen Flüge in die Region gestrichen oder umgeleitet. Nun haben British Airways und Singapore Airlines nach eigenen Angaben weitere Flüge zu Zielen am Persischen Golf gestrichen.

Offenbar werden nun auch die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar immer stärker als riskante Region eingeschätzt. So strich British Airways laut dem Nachrichtenportal Independent mehrere Flüge nach Dubai und leitete nach Angaben von Flightradar 24 in der Nacht zum Montag zwei Flugzeuge um, die dorthin unterwegs waren. Auch Flüge nach Katars Hauptstadt Doha fielen aus. Flüge nach Bahrain wurden bis zum Ende des Monats ausgesetzt.

Singapore Airlines strich eigenen Angaben zufolge am Sonntag mehrere Flüge zwischen Singapur und Dubai. In einer Mitteilung warnte das Unternehmen, dass weitere Verbindungen betroffen sein könnten. Der Luftraum über dem Iran, Jordanien und dem Irak ist laut Staatsmedien geschlossen. Gleiches galt kurzzeitig auch für den israelischen Luftraum, dieser ist inzwischen jedoch wieder freigegeben.

Zuvor hatten bereits Emirates und die Luthansa Einschränkungen in ihrem Flugverkehr verkündet. So hat die größte deutsche Airline etwa Flüge von und nach Teheran und Tel Aviv bis Ende Juli ausgesetzt, die Verbindungen von und nach Amman (Jordanien) und Erbil (Irak) wurden bis 30. Juli gestrichen, nach Beirut (Libanon) bis zum 11. Juli. Gleiches galt auch für das Frachtgeschäft bei Lufthansa Cargo. Die Folgen für den deutschen Tourismus dürften sich jedoch in Grenzen halten, denn der Nahe Osten zählt nicht zu den großen, klassischen Reisezielen der Deutschen.

Tausende Deutsche noch im Iran und in Israel

Im Iran selbst befinden sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes noch rund 1000 Deutsche und 4000 deutsche Staatsangehörige halten sich demnach noch in Israel auf.

Die Grenzübergänge zu Armenien und zur Türkei seien geöffnet und eine Ausreise über diese beiden Länder „grundsätzlich möglich“, hieß es. Auch über die Grenze zwischen Iran und Aserbaidschan könnten Personen „in Einzelfällen“ ausreisen. „Sowohl aus Armenien als auch aus der Türkei und Aserbaidschan besteht regulärer kommerzieller Flugverkehr. Die Flughäfen und Lufträume sind geöffnet. Deutsche sollten diese Möglichkeiten zur Weiterreise nach Deutschland nutzen“, hieß es.

Israel hatte am 13. Juni einen Großangriff auf den Iran gestartet und bombardiert seitdem insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land. Sein Vorgehen bezeichnet Israel als präventiv und begründet es damit, dass der Iran vom Bau einer Atombombe abgehalten werden müsse. Der Iran, der ein Streben nach der Atombombe bestreitet, attackiert Israel seither im Gegenzug mit Raketen und Drohnen.

Die USA hatten sich in der Nacht zum Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingeschaltet und die drei Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan mit B-2-Kampfjets und GBU-57-Bomben angegriffen, die auch unterirdische Ziele zerstören können.