Laut der Antidiskriminierungsbeauftragten der Bundesregierung, Ferda Ataman, hat Deutschland drei Jahre nach dem rassistischen Anschlag in Hanau weiterhin ein „Rassismus-Problem“. Das zeige sich etwa, „wenn Bundespolitiker abfällig über muslimische Jugendliche als ‚kleine Paschas‘ reden“, sagte Ataman den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag.
Die Antidiskriminierungsbeauftragte erklärte, viele von Rassismus betroffene Menschen erlebten gerade, dass „Diskriminierung als ‚woke‘ oder ‚Identitätspolitik‘ verharmlost“ und als „belangloses Interesse von Minderheiten abgetan“ werde. Gleichzeitig habe sie beobachtet, dass nach den Ausschreitungen in der Silvesternacht ein Generalverdacht gegen Menschen mit Migrationshintergrund ausgesprochen worden sei.
Ataman: Maßnahmen gegen Rassismus konsequenter umsetzen
Ataman forderte angesichts des Gedenkens an den Anschlag in Hanau an diesem Wochenende, Maßnahmen im Kampf gegen Rechtsextremismus konsequenter umzusetzen als bisher. Ein Kabinettsbeschluss mit Maßnahmen gegen Rechtsextremismus und Rassismus Ende 2020 sei „politisch eine Zäsur“ gewesen.
Herr @_FriedrichMerz spricht bei #Lanz über Kinder von Menschen mit Migrationsgeschichte, und nennt sie „kleine Pascha‘s“.
— Nurder Koch (@NurderK) January 10, 2023
Mit Verlaub, dieser Auftritt ist ekelhaft.#NieMehrCDUCSU pic.twitter.com/Nic82znT1w
„Umso mehr ist es enttäuschend, dass die Bundesregierung ihre Ankündigungen bis heute nicht umgesetzt hat“, sagte die Antidiskriminierungsbeauftragte. So sei etwa der umstrittene Begriff „Rasse“ in Artikel 3 des Grundgesetzes trotz entsprechender Ankündigungen der Bundesregierung noch nicht geändert worden.


