Die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) hat den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar um Entschuldigung gebeten. In einer Sondersitzung beschäftigte sich der Sender mit der fehlerhaften Berichterstattung über den Grünen-Bundestagsabgeordneten.
„Sie sehen mich sehr betroffen“, erklärte Ulrike Demmer im Rundfunkrat des RBB. Zu Beginn der kommenden Woche solle eine unabhängige Kommission arbeitsfähig sein, die die Fehler in der Berichterstattung und Recherche aufklären sollen. „Es geht um die Glaubwürdigkeit und die journalistische Integrität des Senders“, so Demmer. „Wir haben keinen größeren Wert, den wir verteidigen können“.
RBB gesteht im Fall Gelbhaar „schwerwiegende Fehler“
Bereits vor einer Woche räumte der RBB in einer ersten Analyse „schwerwiegende Fehler“ ein. Der RBB hatte über Vorwürfe auf Basis eidesstattlicher Versicherungen berichtet, diese Berichte aber wieder zurückziehen müssen. Der Sender gab zu, die Quelle zum einen nicht ausreichend überprüft zu haben. Journalisten hätten die Identität einer Zeugin nicht ausreichend überprüft, die für die Berichterstattung zentral gewesen sei.
Ein zweiter Fehler betreffe die Berichterstattung in der „rbb24 Abendschau“ vom 31. Dezember. In dieser wurde eine „nachgestellte Szene“ gezeigt, die den Austausch des Rechercheteams mit einer der nach eigenen Angaben betroffenen Frauen zeigen soll. In der Szene war ein Gespräch zwischen zwei Personen zu erkennen, die sich im selben Raum befinden. Ein solches Treffen habe jedoch, wie insinuiert, nie stattgefunden.


