Wegen der stark steigenden Energiepreise haben sich mehrere hundert Bäckereien in Norddeutschland zusammengeschlossen, um ein Hilfesignal an die Regierung zu senden. Wie t-online berichtete, wollen die Bäckereien am Donnerstag symbolisch die Lichter ausgehen lassen – sie verkaufen ihre Brötchen im Dunkeln.
„Uns geht das Licht aus – Heute das Licht und morgen der Ofen?“, heißt es in dem Aufruf zu der Aktion, bei der in den Verkaufsräumen kein Licht brennen soll. Bäckereien in fünf Bundesländern nehmen an der Aktion teil: In Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt sind rund 800 Handwerksbäckereien mit vielen Tausend Verkaufsfilialen beteiligt.
Berliner Bäckerinnung ebenfalls unzufrieden
„Eine – wie Experten derzeit für mittelgroße Betriebe voraussagen – Versiebenfachung des Gaspreises und eine Vervierfachung des Strompreises bis 2023 können die Bäckereien nicht alleine auffangen“. Auch steigende Personalkosten durch die Anhebung des Mindestlohns, sowie die hohen Preise für Mehl machen den Bäckern Sorgen.
Auch in Berlin zeigt sich die Bäckerinnung unzufrieden mit der Politik der Regierung. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sorgte am Dienstagabend für Irritation bei der Innung. Habeck hatte auf die Frage nach einer drohenden Insolvenzwelle in Deutschland eine Alternativlösung ins Spiel gebracht, die in seinen Augen keine klassische Insolvenz darstellen würde. Wenn beispielsweise Bäcker aufgrund der hohen Energiepreise keine Brötchen mehr verkaufen könnten, könnten sie ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten zunächst einstellen und diese, wenn die Zeiten besser sind, wieder aufnehmen, so Habeck.



