Soziale Medien

Elon Musk droht Meta mit Klage wegen Konkurrenz-App Threads

Elon Musk zeigt sich erbost über den Launch vom Twitter-Konkurrenten Threads und lässt seinen Anwalt sprechen. In einem Tweet wirft er Mark Zuckerberg vor, „geschummelt“ zu haben.

Mark Zuckerberg und Elon Musk sind sich eh schon feind. Jetzt droht Musk Zuckerberg noch mit einer Klage wegen dem Twitter-Konkurrenten Threads. 
Mark Zuckerberg und Elon Musk sind sich eh schon feind. Jetzt droht Musk Zuckerberg noch mit einer Klage wegen dem Twitter-Konkurrenten Threads. Susan Walsh/Francois Mori/AP

Twitter-Besitzer Elon Musik hat Mark Zuckerberg und seinem Meta-Konzern mit einer Klage wegen dessen Kurznachrichtendienst Threads gedroht. Wie die Online-Zeitung Semafor berichtete, warf ein Twitter-Anwalt Zuckerberg vor, für Threads vertrauliche Informationen und internes Wissen von Twitter verwendet zu haben. Die Zeitung veröffentlichte auch eine Kopie des anwaltlichen Schreibens. „Wettbewerb ist in Ordnung, Schummeln nicht“, schrieb Elon Musk dazu auf Twitter.

Meta hatte seine Twitter-Konkurrenz-App in der Nacht zum Donnerstag veröffentlicht. Threads gilt als bisher stärkster Rivale für Twitter, unter anderem weil die App auf eine Basis von mehr als einer Milliarde Nutzer-Accounts von Metas Foto- und Video-App Instagram zurückgreifen kann. Schon am ersten halben Tag kam Threads auf 30 Millionen Nutzer, wie Meta-Chef Mark Zuckerberg verkündete. Sein Threads-Account hat inzwischen mehr als zwei Millionen Follower.

Stellte Meta gezielt Ex-Twitter-Mitarbeiter ein?

In dem Brief behauptete Twitters und Musks Anwalt Alex Spiro unter anderem, Meta habe gezielt Dutzende Ex-Beschäftigte des Kurznachrichtendienstes eingestellt, die über vertrauliche interne Informationen verfügten. Musk hatte seit der Übernahme im vergangenen Oktober Tausende Mitarbeiter entlassen. Viele von ihnen fanden neue Jobs bei anderen Tech-Konzernen. Sogenannte Noncompete-Auflagen, mit denen Arbeitgeber für einen bestimmten Zeitraum die Beschäftigung bei Konkurrenten verbieten, sind in Kalifornien untersagt.

Bei Meta seien die Anschuldigungen zurückgewiesen worden, schrieb Semafor. So arbeiteten in dem Entwicklerteam von Threads keine ehemaligen Twitter-Beschäftigten, hieß es.

Auch warnte Spiro Meta davor, bei Twitter öffentlich verfügbare Daten abzugreifen - etwa darüber, wer wem beim Kurznachrichtendienst folgt. Bisher gab es keine Hinweise darauf, dass Meta so etwas betreiben würde. Auch hätte Threads dies nicht unbedingt nötig, da die App auf bestehenden Verbindungen zwischen Instagram-Nutzern aufbauen kann. Twitter reduzierte am Wochenende die Zahl der Tweets, die man kostenlos sehen darf, auf 1000 pro Tag – und verärgerte damit viele Nutzer. Die Maßnahme wurde mit angeblichen Datenabgriffen erklärt.

Threads und Twitter: Gleicher Stil, erhebliche Unterschiede

Die Meta-App sieht ziemlich genau wie Twitter aus. Man kann anderen Nutzern folgen und Beiträge an die eigenen Follower weiterleiten. Instagram-Nutzer können für Threads einfach ihr Profil bei der Foto-App Instagram übernehmen. Text-Beiträge bei Threads können bis zu 500 Zeichen lang sein und Links, Fotos sowie bis zu fünf Minuten lange Videos enthalten. Beim 2006 gestarteten Twitter lag die Text-Grenze ursprünglich bei 140 Zeichen und wurde später auf 280 Zeichen verdoppelt

Auch die neue Geschäftsführerin von Twitter, Linda Yaccarino, bezog sich in einem Tweet auf den Launch des neuen Kurznachrichtendienstes. Twitter werde oft imitiert, schrieb sie. „Aber die Twitter-Community kann nicht kopiert werden.“