USA

Ein Schritt Richtung Versöhnung? Elon Musk löscht brisanten Epstein-Tweet über Donald Trump

„Trump ist in den Epstein-Akten“, schrieb Elon Musk. Nun ist sein brisanter Post wieder verschwunden.

Elon Musk bei einer Pressekonferenz mit Präsident Donald Trump im Oval Office des Weißen Hauses.
Elon Musk bei einer Pressekonferenz mit Präsident Donald Trump im Oval Office des Weißen Hauses.AP

Es war ein öffentlicher Bruch mit politischer Sprengkraft: In einem eskalierenden Streit mit US-Präsident Donald Trump hatte Tech-Milliardär Elon Musk Anfang der Woche behauptet, Trump tauche in geheimen Regierungsdokumenten zu Jeffrey Epstein auf. Nun hat Musk die entsprechenden Beiträge gelöscht.

Am 5. Juni schrieb Musk auf seiner Plattform X (ehemals Twitter): „Zeit, die richtig große Bombe platzen zu lassen: Trump ist in den Epstein-Akten.“ In einem Folgebeitrag erklärte er: „Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden.“ Belege für seine Behauptung nannte Musk nicht. Auch blieb unklar, auf welche Dokumente er sich konkret bezog. Seit dem 7. Juni sind beide Posts verschwunden.

Eine öffentliche Schlammschlacht zwischen Trump und Musk

Die Äußerungen kamen nur wenige Tage, nachdem Musk seinen Beraterposten im Weißen Haus niedergelegt hatte. Ursprünglich galt das Verhältnis zwischen dem Tesla-Gründer und Trump als überaus harmonisch.

Trump lobte Musk zuletzt öffentlich für dessen Arbeit beim sogenannten „Department of Government Efficiency“ (kurz: DOGE), einer Taskforce zur Effizienzsteigerung der Verwaltung. Doch nur Tage später eskalierte der Ton: Musk bezeichnete einen neuen, von Trump unterstützten Haushaltsentwurf als „ekelhafte Abscheulichkeit“. Trump konterte bei einem Treffen mit Bundeskanlzler Merz im Oval Office mit einer Wutrede. Es begann eine öffentliche Schlammschlacht, die selbst für US-Verhältnisse ungewöhnlich hart geführt wurde.

Brisant ist Musks gelöschte Behauptung auch deshalb, weil sie eine Erzählung aufgreift, die vor allem am rechten Rand der US-Politik kursiert: Anhänger der „Make America Great Again“-Bewegung unterstellen seit Jahren, dass hochrangige Persönlichkeiten aus Politik und Hollywood in Epsteins Verbrechen verwickelt gewesen seien. Bisher allerdings meist ohne dabei Trump selbst ins Visier zu nehmen.

Trump teilte mit Epstein Vorliebe für „junge Frauen“

Donald Trump kannte Epstein, beide waren Nachbarn in Florida und New York. In einem Interview aus den frühen 2000er-Jahren nannte Trump ihn einen „tollen Typen“ und sagte: „Er mag schöne Frauen genauso wie ich – viele von ihnen sind eher jung.“ Besuche auf Epsteins Privatinsel Little Saint James, wo Epstein laut Anklage unter anderem minderjährige Mädchen missbrauchte, hat Trump stets bestritten.

Ob Musks Löschen seines brisanten Posts ein Schritt in Richtung Versöhnung sein könnte, ist unklar. Hinter den Kulissen soll es, Spekulationen zufolge bereits Annäherungen wieder geben. Am Freitag hatte das Weiße Haus diese jedoch noch ausgeschlossen. Fest steht: Der Bruch zwischen Musk und Trump löste ein Beben aus. Und die losgetretene Fehde dürfte weitreichende Folgen haben. Den Erzählungen rund um Epstein und seine Verbindungen zu hochrangigen Politikern gibt so schon jetzt neue Nahrung. Und ob das Verhältnis zwischen dem reichsten und dem mächtigsten Mann der Welt je wieder zu alter Blüte zurückfindet, ist heute noch kaum zu sagen.

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