Bei den Durchsuchungen im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Entführungsversuch der beiden jüngsten Kinder von Unternehmerin Christina Block haben Ermittler am Dienstag auch Objekte der Sicherheitsfirma des früheren BND-Chefs August Hanning durchsucht. Insgesamt standen acht Wohn- und Geschäftsadressen der Beschuldigten sowie fünf weitere Objekte von Nichtverdächtigen in Deutschland und der Schweiz im Fokus. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen schweren Entziehung Minderjähriger sowie der Anstiftung zum Besitz kinderpornographischer Schriften.
Seit Mitte Juli läuft vor dem Landgericht Hamburg der Prozess gegen Block, die beschuldigt wird, die Entführung ihrer Kinder in der Silvesternacht 2023/24 aus der Obhut ihres Ex-Mannes in Dänemark in Auftrag gegeben zu haben. Sie bestreitet die Vorwürfe. Zu den Mitangeklagten gehört ihr Lebensgefährte, der ehemalige Sportmoderator Gerhard Delling, der jede Schuld von sich weist. Die beiden nun Beschuldigten gehören nicht zu den Angeklagten.
Jahre währender Streit um das Sorgerecht
Block und ihr Ex-Mann Stephan Hensel (51) liefern sich seit Jahren einen erbitterten Rechtsstreit um die beiden jüngsten ihrer vier gemeinsamen Kinder. Der Vater hatte die Kinder im August 2021 nach einem Besuch nicht zurück zur Mutter gebracht – aus Sicht der Hamburger Staatsanwaltschaft rechtswidrig. In der Silvesternacht 2023/24 sollen dann Mitarbeiter einer israelischen Sicherheitsfirma den damals zehnjährigen Sohn und die 13-jährige Tochter nach Deutschland entführt haben. Nach wenigen Tagen mussten sie auf Anordnung eines Gerichts zurück nach Dänemark.
