Umwelt

Droht ein neues Fischsterben? Wieder mehr Goldalgen in polnischen Gewässern

Im Gleiwitzer Kanal und im Stausee Czernica haben die polnischen Behörden ein erhöhtes Vorkommen an giftigen Goldalgen entdeckt. Auch ein Altarm der Oder ist betroffen.

Der Gleiwitzer Kanal: Polnische Behörden haben hier wieder mehr giftige Goldalgen entdeckt.
Der Gleiwitzer Kanal: Polnische Behörden haben hier wieder mehr giftige Goldalgen entdeckt.Aleksander Kalka/imago

Polnische Behörden haben wieder mehr giftige Goldalgen in dem von der Oder abzweigenden Gleiwitzer Kanal entdeckt. Auch in einem Altarm der Oder bei Januszkowice südöstlich von Oppeln (Opole) wurden Goldalgen gefunden, teilte die Umweltbehörde mit. Das höchste Vorkommen von Goldalgen gebe es aber derzeit im Stausee Czernica südöstlich von Breslau (Wroclaw).

Der Wasserzufluss zu Kanälen und Stauseen sei erhöht worden, hieß es in der Mitteilung. Außerdem appellierte die Umweltbehörde an Städte und Gemeinden, die Einleitung von Abwasser zurückzufahren. Die Anbringung von Netzen soll verhindern, dass Fische aus der Oder in die Altarme schwimmen.

Goldalge Prymnesium parvum verursachte wohl das Fischsterben in der Oder

Der 1939 eingeweihte Gleiwitzer Kanal ist 41 Kilometer lang und verbindet die oberschlesische Großstadt Gleiwitz (Gliwice) mit der Oder. Der 4,5 Kilometer lange Kedzierzyn-Kanal zweigt vom Gleiwitzer Kanal ab und führt zu den Stickstoffwerken in Kedzierzyn-Kozle.

Im Sommer 2022 kam es in der Oder zu einem massenhaften Fischsterben. Experten in Deutschland und Polen kamen zu dem Schluss, dass höchstwahrscheinlich die toxische Wirkung einer Blüte der giftigen Goldalge Prymnesium parvum den Tod der Fische verursachte.