Der künftige US-Präsident Donald Trump fordert den Abbau der Windräder in der Nordsee. Der 78-Jährige verbreitete auf seiner Online-Plattform Truth Social einen Bericht aus dem vergangenen November über den angekündigten Rückzug des US-Ölkonzerns Apache aus der Region und kritisierte dabei Großbritannien für einen seiner Meinung nach „sehr großen Fehler“ in der Energiepolitik. „Öffnet die Nordsee. Schafft die Windräder ab!“, schrieb Trump.
Der Beitrag enthielt einen Link zur schottischen Handelskammer Aberdeen & Grampian, die Anfang November eine Entscheidung des Ölkonzerns Apache zum Rückzug aus der Nordsee detailliert beschrieb. Apache teilte mit, die Sondersteuer Großbritanniens auf Ölaktivitäten habe den Betrieb „unwirtschaftlich“ gemacht. Während seines Wahlkampfs kritisierte Trump – ein überzeugter Befürworter fossiler Brennstoffe – auch Deutschland für sein Streben nach erneuerbaren Energieformen und prophezeite, dass das Land, wenn es diese Politik weiterverfolge, bald bankrott sein werde.
„Sie haben überall Windräder aufgestellt, und der Wind wehte nicht so stark. Und wenn sie diesen Prozess fortgesetzt hätten, wäre Deutschland jetzt pleite“, hatte Trump damals gesagt. Anders als von dem Republikaner nahegelegt, hat Deutschland zuletzt von Jahr zu Jahr wieder mehr Windräder aufgebaut.
Keir Starmer: Keine neuen Bohrlizenzen für die Nordsee
Die im Juli gewählte britische Labour-Regierung unter Premierminister Keir Starmer setzt auf Wind- und Solarenergie sowie Atomkraft. Für die Nordsee sollen keine neuen Bohrlizenzen für Öl oder Gas vergeben werden.
Während seiner ersten Amtszeit zwischen 2017 und 2021 senkte Trump die Umwelt- und Klimaschutzstandards. Das führte dazu, dass die USA aus dem Pariser Klimaabkommen von 2015 ausstiegen - einem Abkommen, das die meisten Länder unterzeichneten, um den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu minimieren. Sein Nachfolger, Präsident Joe Biden, der sein Amt in diesem Monat niederlegt, nahm diese Entscheidung zurück. (mit dpa)


