USA

US-Kongress macht Trumps Wahlsieg amtlich: Künftiger US-Präsident will Fusion mit Kanada

Wahlverliererin Kamala Harris leitete am Montag den formellen Akt, der Trump offiziell zum Sieger macht. Der künftige Präsident äußert sich kurz darauf erneut zu seinen Expansionsplänen.

Der designierte US-Präsident Donald Trump
Der designierte US-Präsident Donald TrumpEvan Vucci/AP

Der US-Kongress hat am Montag den Sieg des Republikaners Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl formell bestätigt. Die amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris, die bei der Wahl gegen Trump angetreten war, gab das amtliche Endergebnis in einer gemeinsamen Sitzung beider Parlamentskammern bekannt. In ihrer Rolle als Senatspräsidentin kam nun ausgerechnet der Wahlverliererin Harris die Aufgabe zu, das formale Prozedere zu leiten. Die Zertifizierung des Wahlausgangs im Parlament war die letzte große Wegmarke vor Trumps Vereidigung am 20. Januar.

Fast zeitgleich nahm der künftige US-Präsident Stellung zur Rücktrittsankündigung des kanadischen Premierministers Justin Trudeau. Dabei wiederholte er den Vorschlag, Kanada solle eine Fusion mit den USA anstreben. „Wenn Kanada mit den USA fusionieren würde, gäbe es keine Zölle, die Steuern würden deutlich sinken und sie wären vollständig sicher vor der Bedrohung durch russische und chinesische Schiffe, die sie ständig umgeben“, schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.

Donald Trump: „Justin Trudeau wusste das und trat zurück“

Trump setzte noch einen drauf: „Viele Menschen in Kanada LIEBEN es, der 51. Bundesstaat zu sein. Die Vereinigten Staaten können die massiven Handelsdefizite und Subventionen, die Kanada braucht, um über Wasser zu bleiben, nicht länger ertragen. Justin Trudeau wusste das und trat zurück.“ Zusammen mit den USA wäre Kanada „absolut sicher vor der Bedrohung durch die russischen und chinesischen Schiffe, die es ständig umzingeln. Zusammen – was wäre das für eine großartige Nation“, fügte er hinzu.

Der 53-jährige Trudeau hatte wenige Stunden zuvor seinen Rücktritt angekündigt. Nach rund einem Jahrzehnt im Amt waren seine Beliebtheitswerte in den vergangenen Monaten rapide abgesackt. Er wurde nicht nur für die hohe Inflation im Land verantwortlich gemacht, sondern auch für eine Krise am Wohnungsmarkt und bei den öffentlichen Dienstleistungen.

Donald Trump will auch Grönland und den Panama-Kanal

Trump hatte Ende November angekündigt, die Importe aus Kanada mit einem Zollsatz von 25 Prozent zu belegen. Nach einem Treffen mit Trudeau in seinem Privatanwesen in Florida spottete der Rechtspopulist, er habe mit einem Gouverneur gemeinsam zu Abend gegessen. „Gouverneur“ ist in den USA die Amtsbezeichnung für die Regierungschefs der einzelnen Bundesstaaten. Der Sender Fox News berichtete, Trump habe dem kanadischen Regierungschef gesagt, sein Land solle 51. US-Bundesstaat werden, wenn es die erhöhten Zölle nicht verkraften könne.

Trumps Expansionspläne reichen noch weiter: Wie schon in seiner ersten Amtszeit (2017-2021) erklärte er, er wolle die zu Dänemark gehörende Insel Grönland kaufen. Auch drohte er damit, den Panama-Kanal wieder unter die Kontrolle der USA zu bringen.

Trump und sein künftiger Vizepräsident J.D. Vance werden am 20. Januar vor dem Kapitol ihren Amtseid ablegen. Wahlverliererin Harris gab vor den Abgeordneten und Senatoren beider Kongresskammern folgendes Endergebnis bekannt: „Donald J. Trump aus dem Bundesstaat Florida hat 312 Stimmen erhalten. Kamala D. Harris aus dem Bundesstaat Kalifornien hat 226 Stimmen erhalten“.