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Dönerfleischproduzent: Eigentlich müsste Döner 10 Euro kosten

Der Döner ist deutschlandweit ein echter Verkaufsschlager. Allerdings sagt der größte Dönerfleisch-Produzent: Der Döner ist zu billig. Wird er nun teurer?

Werden die Dönerpreise bald angehoben? Der Chef des Kebabspießherstellers „Birtat“ nennt einen fairen Dönerpreis von zehn Euro. 
Werden die Dönerpreise bald angehoben? Der Chef des Kebabspießherstellers „Birtat“ nennt einen fairen Dönerpreis von zehn Euro. Arnulf Hettrich/Imago

Nicht nur in Berlin gehen täglich Tausende Döner über die Ladentheke, auch in weiten Teilen Deutschlands wird die Fleischtasche geschätzt. Dabei spielt wohl neben dem Geschmack auch der relativ günstige Preis eine Rolle – doch ist nach Ansicht des größten Dönerproduzenten Europas zu niedrig.

„Eigentlich müsste Döner zehn Euro kosten“, sagt der Inhaber von Kebabspießhersteller „Birtat“ Cihan Karaman aus dem baden-württembergischen Murr der Stuttgarter Zeitung. Grund dafür sind ihm zufolge die Preissteigerungen bei den Döner-Zutaten. Diese hätten in den letzten Jahren etwa 50 Prozent betragen.

Karaman glaubt, dass bald auch die Preise an einigen deutschen Buden steigen. Nach jüngsten Erhebungen, über die unter anderem die Tagesschau berichtete, liegt der durchschnittliche Dönerpreis in Berlin derzeit bei etwas über sieben Euro. 

Exportschlager aus Berlin: Döner entstand am Bahnhof Zoo

Flächendeckende Preisanstiege beim Döner erwartet Kamaran allerdings nicht. Viele Imbissbetreiber würden trotz Kostensteigerungen die Dönerpreise nicht erhöhen, weil sie ausbleibende Kundschaft fürchten. 

Kamaran liefert sein Fleisch jeden Monat nach eigenen Angaben an 13 Millionen europäische Kunden aus. Darunter werden wohl auch einige Geschäfte der Hauptstadt sein. Wie der Berliner Senat jüngst erklärte, sollen sich inzwischen mehr als 1000 der bundesweit 16.000 Dönerbuden in der Hauptstadt befinden. 

Der heutige Döner Kebab ist nach aktuellem Wissensstand sogar eine Berliner Erfindung. In den 1970er soll der türkische Gastronom Kadir Nurman am Bahnhof Zoo erstmals die Fleischspeise serviert haben. In dem Fladenbrot waren damals Hackfleisch vom Kalb und Lamm, Zwiebeln und Salat. Der Verein Türkischer Dönerhersteller in Europa zeichnete ihn im Jahr 2011 für sein Lebenswerk aus.