Bei der Brandenburger Polizei soll mutmaßlich mindestens ein Beamter beschlagnahmtes Geld gestohlen haben. Ein Verfahren wegen des Verdachts der Unterschlagung im Zusammenhang mit dem Verlust von Bargeld sei aktuell beim Landeskriminalamt in Bearbeitung, sagte eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es handele sich „um einen unteren vierstelligen Betrag“, der nicht mehr aufzufinden sei.
Weitere Details zu dem Fall gab es zunächst nicht. „Neben der Einleitung von strafrechtlichen Ermittlungen wird grundsätzlich immer auch die Einleitung dienst- beziehungsweise disziplinarrechtlicher Maßnahmen geprüft“, sagte die Sprecherin. Im vergangenen Jahr habe es keine derartigen Vorfälle gegeben.
Bei der Verwahrung von Gegenständen und oder Bargeld gibt es laut Polizei festgelegte Regelungen. Diese regeln unter anderem den Umgang mit Asservaten und auch die Nachweisführung über deren Verbleib.
Auch bei der Berliner Polizei ist schon Geld weggekommen
Ähnlich gelagerte Fälle gab es bereits bei den Kollegen der Berliner Polizei. Demnach soll ein Beamter des Landeskriminalamts der Hauptstadt Hunderttausende Euro im Dienst abgezweigt haben. Der ehemalige Kommissariatsleiter war für die Logistik im Bereich verdeckter Ermittlungen zuständig und nutzte laut Anklage Lücken im Kontrollsystem aus, um sich über mehrere Jahre Barzahlungen zu verschaffen. Insgesamt soll er über 70.000 Euro veruntreut haben.
Außerdem soll ein Polizist in Spandau vor etwa acht Jahren mehrere Hundert Euro aus zwei als Fundsache abgegebenen Geldbörsen entwendet haben. Der Fall landete vor Gericht. Der Mann verlor seinen Beamtenstatus und wurde strafrechtlich verurteilt.
Vor wenigen Monaten sind zudem fast 80.000 Euro aus einem Schließfach einer Berliner Polizeiwache verschwunden. Das Geld stamme aus einem ungeklärten Nachlassverfahren, teilte eine Sprecherin der Polizei damals mit. Beim Öffnen des Schließfachs sei demnach aufgefallen, dass das sichergestellte Geld fehlte.