Eine Analyse der im EU Emissions Trading System (EU-ETS) erfassten Emissionen im Jahr 2022 zeigt, dass die zehn größten Emittenten allesamt Kohlekraftwerke sind. Besonders überraschend: Deutschland und Polen führen die Liste mit deutlichem Vorsprung an. Das berichtet die Online-Branchenseite Ember unter Berufung der Ergebnisse des EU-ETS.
Aus der Analyse des Reports geht zudem hervor, dass die zehn emissionsstärksten Anlagen des EU-ETS im vergangenen Jahr allesamt Kohlekraftwerke waren. Sieben von ihnen waren seit 2012 regelmäßig unter den Top-10-Kraftwerken, heißt es weiter. Zusammen sind diese Anlagen demnach für ein Viertel der Emissionen des EU-ETS-Stromsektors und 13 Prozent der Gesamtemissionen verantwortlich.
Kohleverstromung ist seit 2012 um 40 Prozent zurückgegangen
Dem Bericht zufolge entfielen 2022 mehr als 60 Prozent der Emissionen des Stromsektors auf Kohle, zwei Drittel davon gehen auf das Konto von Deutschland und Polen. Die Emissionen aus der Kohleverstromung stiegen im Vergleich zu 2021 um 6 Prozent, blieben aber unter dem Niveau von 2019. Der langfristige Trend bei den Emissionen aus der Kohleverstromung ist nach wie vor rückläufig, wobei die Werte im Jahr 2022 um 40 Prozent unter denen von vor zehn Jahren liegen.
Weiter heißt es, dass die großen Energiekonzerne RWE, PGE und EPH im sechsten Jahr in Folge an der Spitze der Versorgeremissionen stehen. Sie sind laut dem EU-ETS-Report für 30 Prozent der Emissionen des Stromsektors verantwortlich, wobei der Großteil davon auf Braunkohlekraftwerke entfällt.
EPH-Kohlekraftwerke in Ostdeutschland sind große Klimasünder in Europa
„Die Kohlekraftwerke des tschechischen Investors EPH im Osten Deutschlands gehören noch immer zu den größten Klimasündern Europas. Das muss sich im Rahmen des Pariser Abkommens schnell ändern. Unsere Analyse bestätigt: Ein geregelter Ausstieg aus der Braunkohleförderung in der Lausitz bleibt eine große Klimapriorität“, zitiert Ember Prof. Dr. Pao-Yu Oei von der Europa-Universität in Flensburg.



