Berlin-Die Debatte um den Druck auf Ungeimpfte reißt nicht ab. Nun haben sich Sahra Wagenknecht (Linke) und Karl Lauterbach (SPD) einen öffentlichen Schlagabtausch geliefert. In der ARD-Sendung Anne Will wehrte sich Wagenknecht gegen die weit verbreitete Auffassung, dass man mit einer Impfung gegen das Coronavirus einen Akt der Solidarität begehe. Wer sich impfen lasse, schütze in erster Linie sich selbst, so die promovierte Ökonomin.
Die ehemalige Linksfraktionschefin, die sich selbst bislang nicht hat impfen lassen, wies auf die Neuartigkeit der Impfstoffe hin. Deswegen könne man nicht sagen, dass, weil es bei früheren Impfstoffen „fast nie“ langfristige Nebenwirkungen gegeben habe, dies auch für Corona-Impfstoffe gelte. Wagenknecht betonte mit Blick auf die mRNA-Technologie, die sich von herkömmlichen Verfahrensweisen für Impfstoffe unterscheidet: „Ich finde es schon irgendwie anmaßend zu sagen, wir wissen, was das in fünf oder zehn Jahren auslöst.“
Überdies stellte Wagenknecht die Frage, warum die Hersteller von Impfstoffen auf die Nicht-Haftung bei möglichen Langzeitfolgen in den Verträgen bestanden haben, „wenn es gar keine Langzeitfolgen geben kann“. Sie empfiehlt daher den Druck auf Ungeimpfte aufzuheben.
Lauterbach beruft sich auf „Impfpapst“
Der Epidemiologe Karl Lauterbach hingegen schließt unter Berufung auf andere Wissenschaftler wie den „Impfpapst“ in den USA sicher aus, dass sich in zehn Jahren Nebenwirkungen bei den bekannten Vakzinen zeigen werden. Wagenknecht weist an dieser Stelle erneut auf die Hersteller hin, die dazu offenbar nicht bereit waren oder zumindest nicht für eventuelle Langzeitfolgen haften wollten.
„Das sind Räuberpistolen“, entgegnet Lauterbach. Es sei noch nie der Fall gewesen, dass bei einem Impfstoff eine Nebenwirkung sehr spät aufgetreten sei. „Was passiert ist, ist, dass eine Nebenwirkung sehr selten war, und dass man sie erst gesehen hat, indem viele Leute geimpft worden sind.“







