USA

Colorado: Acht Menschen bei Pro-Israel-Demonstration verletzt – Täter rief „Free Palestine“

Ein Mann hat mit einem Flammenwerfer im US-Bundesstaat Colorado acht Menschen verletzt. Unter den Opfern soll auch eine Holocaust-Überlebende sein.

In Colorado wurden bei einem Angriff acht Menschen verletzt.
In Colorado wurden bei einem Angriff acht Menschen verletzt.Kyle Mazza/imago

In der Stadt Boulder im US-Bundesstaat Colorado wurden bei einem Anschlag acht Menschen verletzt. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, soll ein Mann mit einem selbstgebauten Flammenwerfer und Molotow-Cocktails eine Gruppe Menschen angegriffen haben, die sich versammelt hatte, um auf die Situation israelischer Geiseln im Gazastreifen aufmerksam zu machen. Dazu soll er „Free Palestine“ gerufen haben.

Der Vorfall ereignete sich in einer beliebten Fußgängerzone. FBI-Direktor Kash Patel sprach auf der Plattform X zunächst von einem „gezielten Terroranschlag“, den das FBI untersuchen werde. Ein 45-jähriger Verdächtiger wurde inzwischen festgenommen. Laut der Nachrichtenagentur AP erlitten die Opfer im Alter zwischen 52 und 88 Jahren leichte bis schwere Verletzungen.

Rabbi Israel Wilhelm, der Chabad-Direktor an der Universität von Colorado Boulder, sagte gegenüber CBS Colorado, das 88-jährige Opfer sei eine Holocaust-Überlebende, die aus Europa geflohen sei, und nannte sie eine „sehr liebevolle Person“. Ein weiteres Opfer sei ein Professor an der Universität, sagte Wilhelm weiter.

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu verurteilte den Angriff in einem auf der Plattform X veröffentlichten Statement und sprach von einer antisemitischen Attacke. „Ich vertraue darauf, dass die amerikanischen Behörden den kaltblütigen Täter mit der vollen Härte des Gesetzes verfolgen und alles tun werden, um weitere Anschläge auf unschuldige Zivilisten zu verhindern“, hieß es weiter.

Auch der Bürgermeister von Boulder, Aaron Brockett, teilte mit, er sei „traurig und empört über den entsetzlichen Angriff“ auf Mitglieder der jüdischen Gemeinde in seiner Stadt. „Mein tiefes Mitgefühl gilt den Opfern, ihren Familien und allen, die von diesem tragischen Vorfall betroffen sind.“ Weiterhin sagte er: „Als Bürgermeister der Stadt Boulder möchte ich klarstellen, dass Gewalt und Hass hier keinen Platz haben.“

Bereits weniger als zwei Wochen zuvor war es in Washington zu einer tödlichen Attacke auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft gekommen. Einer von ihnen, Yaron Lischinsky, soll auch die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Der Verdächtige in diesem Fall, ein 30 Jahre alter Mann aus Chicago, soll nach seiner Festnahme ebenfalls einen propalästinensischen Slogan („Free, free Palestine“) skandiert haben.