USA

Täter rief „Free Palestine“: FBI stuft tödliche Attacke in Washington als Terrorakt ein

Nach dem tödlichen Angriff auf zwei israelische Botschaftsmitarbeiter in Washington spricht das FBI von gezielter antisemitische Gewalt. US-Präsident Donald Trump reagiert.

FBI-Agenten sperren nach einer tödlichen Schießerei den Bereich vor dem Capital Jewish Museum ab, bei der zwei Menschen ums Leben kamen.
FBI-Agenten sperren nach einer tödlichen Schießerei den Bereich vor dem Capital Jewish Museum ab, bei der zwei Menschen ums Leben kamen.Alex Wroblewski/AFP

Die US-Bundespolizei wertet die tödliche Attacke auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington als „Terrorakt“. FBI-Chef Kash Patel schrieb auf der Plattform X: „Der Terrorakt von vergangener Nacht hat die volle Aufmerksamkeit des FBI.“ Er betonte, „gezielte antisemitische Gewalt“ sei ein Angriff auf die Grundwerte des Landes und werde streng geahndet. „Die verantwortliche Person wird zur Rechenschaft gezogen.“

Die tödliche Attacke auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington hatte großes Entsetzen ausgelöst. Der junge Mann und die junge Frau - ein Paar kurz vor der Verlobung - wurden nach einer Veranstaltung im Jüdischen Museum in der US-Hauptstadt erschossen. Das männliche Opfer hatte auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Ein 30 Jahre alter Mann aus Chicago wurde laut Polizei als Verdächtiger gefasst. Demnach skandierte er nach seiner Festnahme einen propalästinensischen Slogan („Free, free Palestine“).

Trump: „Hass und Radikalismus haben keinen Platz in den USA“

US-Präsident Donald Trump schrieb in den sozialen Medien: „Diese schrecklichen Morde in Washington, die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen, müssen aufhören – JETZT! Hass und Radikalismus haben keinen Platz in den USA.“ Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte später, Trump sei „traurig und empört“ über die Ermordung von Sarah Lynn Milgrim und Yaron Lischinsky. Sie seien ein „wunderschönes junges Paar“ gewesen, sagte sie. „Sie liebten sich, einer in den anderen. Die Botschaft sagte uns, sie seien wie ein Starpaar in der Botschaft gewesen.“

Die Schießerei ereignete sich gegen 21:05 Uhr Ortszeit an der Kreuzung 3rd und F Street NW, unweit zahlreicher Museen, Regierungsgebäude und dem FBI-Büro in Washington. Mehrere Mitarbeiter der israelischen Botschaft nahmen zu dem Zeitpunkt an einer Veranstaltung im Jüdischen Museum teil.

Die beiden Opfer verließen gerade die Veranstaltung im Capital Jewish Museum, als der Schütze das Feuer auf eine vierköpfige Gruppe eröffnete. Das bestätigte Polizeichefin Pamela Smith. Der mutmaßliche Täter wurde nach der Tat von Sicherheitskräften im Museum festgehalten. Bei seiner Festnahme rief er mehrfach „Free, free Palestine“, so Smith. Die Polizei ging von Anfang an von einem gezielten Angriff aus.

Der Gastgeber der Veranstaltung äußerte sich bestürzt. Ted Deutch, CEO des American Jewish Committee, bestätigte, dass seine Organisation die Veranstaltung im Museum am Mittwochabend ausrichtete. „Wir sind erschüttert, dass ein unaussprechlicher Gewaltakt direkt vor dem Veranstaltungsort stattgefunden hat“, erklärte er.

Israels UN-Botschafter Danny Danon bezeichnete die tödliche Schießerei in einem Beitrag auf X als „verabscheuungswürdigen Akt antisemitischen Terrors“. Er schrieb weiter: „Diplomaten und die jüdische Gemeinschaft anzugreifen, überschreitet eine rote Linie. Wir sind zuversichtlich, dass die US-Behörden entschlossen gegen die Verantwortlichen dieses Verbrechens vorgehen werden.“