Im Machtkampf um die Bundestagsvizepräsidentschaft bei den Grünen hat nun offenbar auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth ihren Hut in den Ring geworfen. In einem Brief, der dem Stern vorliegt, schreibt Roth: „Aus tiefer leidenschaftlicher, demokratischer Überzeugung möchte ich mich um das Votum unserer Fraktion für das Amt der Vizepräsidentin des 21. Deutschen Bundestages bewerben“.
Vielleicht denke der ein oder andere Parteikollege jedoch, „die Claudia hat doch schon fast alles gemacht in der Partei und für die Partei, im Parlament und zuletzt in der Exekutive – wäre es jetzt nicht an der Zeit für sie, etwas zurückzutreten?“, so Roth in dem Brief weiter.
Kampf um den Bundestagsvizeposten bei den Grünen. Nach @GoeringEckardt und @nouripour hat jetzt auch Claudia Roth Interesse bekundet. pic.twitter.com/iRkMB1ubgM
— Miriam Hollstein (@HollsteinM) March 16, 2025
Roth beantwortet die Frage im Folgenden selbst. Gerade die jetzigen Zeiten hätten sie davon überzeugt, für das Amt zu kandidieren. „Sie sei in einem jung gebliebenen Alter, in dem andere erstmals Regierungserfahrung sammeln und Kanzler werden wollen“ – offenbar ist dies als Seitenhieb auf den CDU-Chef Friedrich Merz gemeint, der im gleichen Jahr wie Roth geboren wurde.
Roth muss sich gegen Göring-Eckardt und Nouripour durchsetzen
Doch Roth ist nicht die Einzige, die sich auf dieses Amt bewirbt. Sowohl die bisherige Amtsinhaberin Katrin Göring-Eckardt als auch der frühere Parteichef Omid Nouripour warfen bereits ihren Hut mit Bewerbungsschreiben in den Ring. Göring-Eckardt begründete ihre Bewerbung unter anderem mit ihrer Herkunft aus Ostdeutschland. „Wir sollten als Partei und Fraktion diesen Teil unseres Landes nicht den rechten Scharfmachern überlassen“, betonte sie. Roth war bereits einmal Vizepräsidentin des Bundestags, von 2013 bis 2021.

