Patienten der Berliner Universitätsmedizin Charité müssen in den kommenden Tagen mit Beeinträchtigungen rechnen: Beschäftigte der Charité-Tochter CFM (Charité Facility Management) treten ab Mittwoch in einen unbefristeten Streik.
Bei der fünften Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Verdi und CFM konnte am Montag keine Einigung gefunden werden. „Die CFM-Geschäftsführung war nicht bereit, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen“, teilte Verdi-Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer mit. Zuvor hatte die Geschäftsführtung der CFM versucht, beim Arbeitsgericht Berlin eine Einstweilige Verfügung gegen den Streik zu erwirken. Das Vorhaben scheiterte jedoch am Dienstag.
3500 Menschen arbeiten bei Charité-Tochter CFM
„Für diesen Tarifkonflikt und die möglichen Auswirkungen auf die Patientenversorgung trägt die Koalition aus CDU und SPD maßgebliche Mitverantwortung. Mit dem kaltschnäuzigen Bruch ihres Koalitionsvertrags und der persönlich abgegebenen Versprechen, sind sie nicht nur verantwortlich für Niedriglöhne an der Charité, sie leisten auch einen Beitrag zur Politikverdrossenheit in diesem Land“, so Neunhöffer.
CFM-Geschäftsführer Simon Batt-Nauerz hält dem entgegen, der TVöD würde eine Steigerung der Lohnkosten von 40,9 Prozent bedeuten, was Ausgaben von 47,2 Millionen Euro jährlich entspräche. „Wir können keine Forderungen umsetzen, die zu einer Existenzgefährdung der CFM führen. Wir wollen die CFM mit ihren vielfältigen Leistungsbildern erhalten.“ Die Geschäftsführung schlägt vor, den im Januar dieses Jahres ausgelaufenen Haustarifvertrag weiterzuentwickeln. Sie orientiere sich dabei an den marktüblichen Preisen der jeweiligen Branchen, nicht an den Gehältern im öffentlichen Dienst. Der Haustarifvertrag ist am 31. Januar ausgelaufen.


